Lieber weiter tragen: Sodastream Blondie kann nicht überzeugen.

Foto: Sodastream

Selbermachen liegt im Trend. Ein paar einfache Gerätschaften, ein paar Stunden Zeit – und schon ist man selber Braumeister, hat sein eigenes Bier. Oder, noch einfacher: Man kauft ein Bierkonzentrat, produziert mit einem Sodastream-Sprudler "stark gesprudeltes Wasser", das man eine Stunde lang kühlt. Und schon kann es losgehen: In ein Glas kommt Bierkonzentrat "Blondie", das wird dann mit zwei Dritteln des Sprudelwassers aufgegossen.

Und sieht dann, zugegeben, wirklich nach einem schönen Pils aus: Das Konzentrat und seine Verdünnung schäumen stark auf, es entsteht ein reinweißer, dichter Schaum. Womit allerdings schon das Beste gesagt ist. Denn während das Blondie-Konzentrat – im Prinzip ein knapp 14 Prozent starkes Bier – noch einen intensiven Geruch von Malzextrakt aufweist, ist beim fertigen Mix kaum ein Aroma wahrzunehmen.

Flacher Geschmack

Und der Geschmack? Ebenso flach: leichte Süße im Antrunk, ein Hauch von Bittere im Nachtrunk – und insgesamt wässrig. Wozu also das Ganze? Bei Sodastream schwärmt man vom Charme des Selbermachens und verweist auf den praktischen Aspekt: dass man nämlich aus einem Liter Bierkonzentrat drei Liter Bier machen könnte; da muss man kein Bier heimschleppen, sondern nur ein Drittel so viel Konzentrat. Aber nach diesem Test trägt man doch lieber professionell gebrautes Bier heim. (Conrad Seidl, RONDO, 3.4.2017)