Wien – Die von der offiziellen grünen Studierendenorganisation Gras (Grüne und Alternative StudentInnen) abgespaltenen Grünen Studierenden könnten doch bundesweit bei der ÖH-Wahl antreten. Derzeit werden Unterschriften dafür gesammelt. Laut "Presse" soll die Entscheidung über eine Kandidatur für die Bundesvertretung am Wochenende fallen.

Von den Grünen Studierenden hieß es dazu lediglich, dass eine Entscheidung noch nicht getroffen worden sei. Kandidaturen müssen bis 11. April bei der Bundeswahlkommission eingebracht werden. Dazu nötig sind 200 Unterschriften von Studenten aus sieben verschiedenen Hochschulen.

"Organisatorischer Zerfall"

Der Konflikt um die Kandidatur einer zweiten grünen Liste neben der Gras hat zuletzt auch die Grünen selbst beschäftigt. Die Bundespartei trennte sich aufgrund deren Unterstützung für die Grünen Studierenden von ihrer eigenen Jugendorganisation, den Jungen Grünen.

Die Grünen Studierenden hatten sich im Herbst von der Gras abgespalten. Als Grund nannten sie in ihrer Gründungserklärung den "organisatorischen Zerfall" und "inhaltlichen Verfall" der Gras. Auch organisatorische Fragen spielten eine Rolle: So habe die Gras das Konsensprinzip verankert und akzeptiere keine Mehrheitsentscheidungen.

Nach langen Diskussionen hatten die Grünen Studierenden zuletzt vorerst auf eine bundesweite Kandidatur verzichtet und nur ein Antreten in Graz und Linz angekündigt. In diesen beiden Städten hat sich fast die gesamte Gras zu den Grünen Studierenden verabschiedet. Während die Grünen Studierenden diesen Schritt als eine Art Friedensangebot sahen, machte die Bundespartei am Festhalten an der Linzer und Grazer Kandidatur den Rauswurf der Jungen Grünen fest. (APA, 5.4.2017)