Linz – Ein klares Nein zu dem von Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) geplanten Modell für eine neue Unifinanzierung kommt vom Senat der Johannes-Kepler-Universität Linz (JKU). Bei einer Sondersitzung am Mittwoch, bei der es um die Studienplatzfinanzierung ging, fiel ein einstimmiger Beschluss dagegen: "Die angepeilte Verteilung der Mittel wird entschieden abgelehnt", hieß es darin. "Nicht nur der aktuelle Weiterentwicklungsprozess der JKU würde gebremst, es käme zu einer Existenzgefährdung der Kepler-Universität in ihrer heutigen Form."

"Drastisch weniger" Budget für Linz

Begründet wird die Ablehnung des Senats damit, dass die Uni Linz schon jetzt mit nur rund 4,5 Prozent des Unibudgets des Bundes auskommen müsse. Das von Mitterlehner präsentierte Studienplatzfinanzierungsmodell würde, so die Befürchtung des Linzer Unisenats, "zu einer deutlichen Verstärkung der bereits bisher bestehenden Unausgewogenheit der Mittelverteilung zugunsten einiger weniger Universitäten an den Standorten Wien und Graz" bedeuten: "Der Anteil der JKU am Gesamtbudget würde hingegen drastisch sinken."

Laut Mitterlehner – er hat sein Jus-Studium übrigens an der Uni Linz absolviert – soll das Unibudget für die Jahre 2019 bis 2021 um 1,35 Milliarden Euro aufgestockt werden. Die JKU bietet 60 Studienrichtungen an und hat aktuell rund 20.000 Studierende.

Die Linzer befürchten durch den geplanten Verteilungsschlüssel der neuen Studienplatzfinanzierung "erhebliche Nachteile für das Land Oberösterreich" und fordern den Bund auf, "die zusätzlichen finanziellen Mittel zum Anlass zu nehmen, die strukturelle finanzielle Benachteiligung des Wissenschaftsstandortes Oberösterreich und der JKU Linz zu beenden". (Lisa Nimmervoll, 3.5.2017)