In 650 Betrieben wurden Personalverantwortlichen fiktive Lebensläufe vorgelegt.

Foto: http://www.istockphoto.com/KatarzynaBialasiewicz

Berlin – Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz haben Frauen laut einer deutschen Studie schlechtere Chancen als ihre männlichen Mitwerber, auch wenn sie die gleichen Voraussetzungen mitbringen. Ihre Bewerbungen werden etwa bei gleichem Notendurchschnitt oder gleichen praktischen Erfahrungen schlechter eingestuft, wie eine vom Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) am Donnerstag veröffentlichte Studie ergab.

Besonders benachteiligt werden Frauen laut WZB, wenn sie sich für Ausbildungen in männerdominierten Branchen bewerben. Dies gilt demnach etwa für technische Berufe wie Mechatroniker. Dagegen hätten Männer, die sich für Ausbildungsberufe mit hohem Frauenanteil bewerben, keine Nachteile.

Fiktive Lebensläufe vorgelegt

"In technischen und überraschenderweise auch in erzieherischen und pflegerischen Ausbildungsberufen haben Frauen schlechtere Chancen", erklärte WZB-Expertin Dorothea Kübler. Dies sei in Zeiten des Fachkräftemangels ein "fatales Signal". Die ForscherInnen hatten für die Studie Personalverantwortlichen aus rund 650 deutschen Ausbildungsbetrieben fiktive Lebensläufe vorgelegt und gefragt, ob sie die BewerberInnen zu einem Gespräch einladen würden. (APA, 18.5.2017)