Wien – Der Publikumsrat des ORF entsendet Bettina Heise, stellvertretende Direktorin der Arbeiterkammer Niederösterreich, in den ORF-Stiftungsrat. Das Mandat hat Erich Fenninger vorige Woche abgegeben. Fenninger war bisher auch Leiter des roten Freundeskreises im Stiftungsrat, den Job übernahm das neue Mitglied Heinz Lederer.

Fenninger erklärte seinen Rückzug aus dem Stiftungsrat auch im Publikumsrat. Wie zuvor im STANDARD-Gespräch nannte er die Entwicklung des Bauprojektes auf dem Küniglberg, insbesondere die Abkehr vom gemeinsamen Newsroom für alle ORF-Medien. Er habe zudem im Stiftungsrat nicht ausreichend Kraft, um den ORF in eine Richtung weiterzuentwickeln, die ihm sinnvoll erscheine, konkret "vor allem die Unabhängigkeit des ORF entscheidend weiterzuentwickeln".

Neubau-Erfahrung in St. Pölten

Heise erklärte nach ihrer einstimmigen Entsendung, sie wolle "die Worte Fenningers ernst nehmen". Fraktionskollege Willi Mernyi (ÖGB) verwies auf ihre Bau-Erfahrung: Heise war "zuständig für den Neubau der Arbeiterkammer in St. Pölten".

Der Stiftungsrat ist das ORF-Gremium mit Kompetenzen, dort entscheiden 35 Mitglieder mit einfacher Mehrheit über ORF-Generaldirektoren und –Direktoren, über Budgets und Programmschemata und wesentliche unternehmerische Entscheidungen. Der Publikumsrat bestimmt sechs Mitglieder im Stiftungsrat, die Regierung und die Bundesländer je neun Stiftungsräte, die Parteien mit Klubstatus im Nationalrat sechs und der ORF-Betriebsrat fünf. (red, 23.5.2017)