Frankreich und Großbritannien wollen sich gemeinsam für den Zugriff auf verschlüsselte Online-Kommunikation von Terrorgruppen einsetzen. Es müsse möglich sein, in solchen Fällen auf Kommunikation und Verbindungsdaten zuzugreifen, heißt es in einem gemeinsamen Aktionsplan zum Kampf gegen die Nutzung des Internets zu Terrorzwecken, den das französische Innenministerium am Mittwoch veröffentlichte.

"Gemeinsame Lösungen"

Es gehe dabei nicht darum, "Hintertüren" oder ein Verbot von Verschlüsselung zu schaffen, "sondern es Regierungen und Unternehmen zu ermöglichen, gemeinsam Lösungen zu diesen Fragen zu entwickeln". Auch der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere hatte schon mehrfach Zugriffsmöglichkeiten auf die Kommunikation in verschlüsselten Messenger-Diensten wie WhatsApp gefordert.

Aktionsplan

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und die britische Premierministerin Theresa May hatten am Dienstag in Paris über den Aktionsplan gesprochen, dessen Details nun vorgestellt wurden. May hatte zuvor bereits angekündigt, dass die beiden Länder auch über Geldstrafen für Internetunternehmen nachdenken, die terroristische Inhalte nicht entfernen. Beide Länder waren in jüngster Zeit mehrfach Ziel islamistischer Terroranschläge. (APA, 15.6.2017)