Karamellig und nach Schokolade schmeckt der Nussinga, ohne die Schärfe des Destillats dabei völlig zu erschlagen.

Foto: Heidi Seywald

Es gehört schon eine ordentliche Portion Enthusiasmus und Risikobereitschaft dazu, um hierzulande mit einem Nusslikör an den Start zu gehen. Die Dichte an richtig guten Schnapsproduzenten ist nämlich nicht gerade gering.

Von dieser Tatsache und von jener, dass man nach dem Einlegen der Nüsse ziemlich schwarze Hände hat, ließen sich Mike und Claudia Shane nicht entmutigen. Im Niklasdorfer Pölzgraben in der Steiermark haben sich der Künstler und seine Frau ihr kleines Refugium geschaffen, das unter anderem ein altes Waldhaus und einen Grund mit 18 Nussbäumen miteinschließt.

Nach einer Ausbildung zum Kräuterpädagogen weiß Mike Shane nicht nur, was gut schmeckt. Er weiß auch, was dem Körper guttut. Wollen wir jetzt einmal glauben, dass die tiefschwarze, herrlich nach Wald und Wiesen duftende Köstlichkeit auch gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzt.

Neben grünen Nüssen kommen Gewürze wie Anis oder Muskat in den Likör, was ihm ein besonders facettenreiches Aroma verleiht. Karamellig und nach Schokolade schmeckt der Nussinga, ohne die Schärfe des Destillats dabei völlig zu erschlagen. (Alex Stranig, RONDO, 26.2.2018)