Das Erste Wiener Lesetheater und zweites Stegreiftheater wurde 1990 auf Initiative des österreichischen Schriftstellers und Sozialwissenschafters Rolf Schwendter gegründet und hat heute rund 350 aktive Mitglieder. Lesetheater: Das meint eine Gruppe von Leuten, die ohne nennenswerte Probenarbeit dem Publikum ein Theaterstück oder andere Texte vorlesen – das reicht von einer schnöden Leseprobe bis zur ausagiert vorgetragenen Figurenrede.

Zu den Statuten des Vereins gehört es, sich insbesondere um Texte zu bemühen, die auf hiesigen Bühnen unterrepräsentiert sind oder dort schon lange nicht mehr zu hören und sehen waren. Die Tradition des Lesetheaters geht bis in die Antike zurück; aus jüngster Zeit sind die Töchter von Karl Marx als große Fans bekannt, die in der väterlichen Londoner Wohnung den Dogberry Club betrieben, zu Ehren William Shakespeares.

Nicht um Mr. Dogberry (aus Viel Lärm um nichts) oder andere Hundethemen geht es nun beim aktuellen Termin des Wiener Lesetheaters, sondern um den lieben Stubentiger. Bei "Alles für die Katz" lesen am Samstag mehr als zwei Dutzend Personen die ihnen wichtigen Katzengeschichten. Eintritt frei. (afze, 8.2.2018)