Mitglieder verschiedener Burschenschaften während des Festkommerses zur Erinnerung an das Revolutionsjahr 1848: Die Bruna Sudetia, bei der NS-Materialien gefunden worden sein sollen, distanziert sich weiter von den angeblichen Fundstücken.

Foto: APA / Herbert Pfarrhofer

Wien – Die Burschenschaft Bruna Sudetia, bei der bei einer Hausdurchsuchung NS-Materialien gefunden worden sein sollen, distanziert sich weiter von den angeblichen Fundstücken. Man kenne die Inhalte der mitgenommenen Kisten noch nicht, hieß es am Freitag. "Befremdlich" findet die Verbindung, dass Ermittlungsergebnisse an die Öffentlichkeit gelangt sind.

Aktueller Wissensstand bei der Bruna Sudetia ist laut eigenen Angaben, "dass aus dem zweiten Kelleruntergeschoß alte Kisten mitgenommen wurden, in denen sich Nachlässe verstorbener Mitglieder befanden". Diese seien leider nie gesichtet worden – "und das ist selbstverständlich unser Versäumnis, für das wir auch die Verantwortung übernehmen und uns entschuldigen".

Vollstes Vertrauen in Behörden

Kritik gab es an der Tatsache, dass die Wochenzeitung "Falter" als einziges Medium von den Behörden über die Ergebnisse der Hausdurchsuchung aus einem nichtöffentlichen Ermittlungsverfahren informiert worden sei, "wir als Betroffene jedoch nicht". Dennoch betonte die Studentenverbindung, man habe "vollstes Vertrauen in die unabhängigen Behörden und sichern ihnen unsere volle Kooperation zu, um unseren Beitrag zu einer transparenten Aufklärung beizutragen".

Die Burschenschaft schließt auch weiterhin "in aller Deutlichkeit aus, dass antisemitische Liederbücher verwendet wurden und werden". Zur Aufarbeitung der Causa und der Installierung einer "internen Firewall" seien bereits Gespräche mit Anwälten geführt worden, "um ehestmöglich zu starten". (APA, 23.2.2018)