Innsbruck ist bei den gebrauchten Eigentumswohnungen das teuerste Pflaster Österreichs.

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Der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) hat zum zweiten Mal einen eigenen Marktbericht herausgebracht und sich dabei insbesondere auf die Landeshauptstädte konzentriert. Dort fanden 2017 knapp 40 Prozent aller Wohnimmobilientransaktionen statt, wobei der Anteil an der Gesamtbevölkerung nur rund 30 Prozent beträgt.

Gemeinsam mit ImmUnited wurden Daten über die mittleren Kaufpreise aus den Grundbuchdaten ermittelt. Bei den gebrauchten Eigentumswohnungen nahm dabei Innsbruck mit einem Medianwert von 264.567 Euro je Wohnung den Spitzenplatz ein, noch vor Salzburg (263.734 Euro) und Wien (261.393 Euro). Zugrundegelegt wurden dem Ranking die Kaufpreise für eine "gebrauchte Durchschnittswohnung" mit 70 m² bis 80 m².

Das Mittelfeld wird von Bregenz angeführt, die definierte Standardwohnung war dort im Vorjahr um 214.205 Euro zu haben. Dahinter folgten Linz, Graz und Klagenfurt mit Preisen zwischen 160.000 und 170.000 Euro.

St. Pölten und Eisenstadt am günstigsten

Merklich günstiger war die Durchschnittswohnung in St. Pölten mit 123.043 Euro. Damit war St. Pölten nicht einmal halb so teuer wie Innsbruck. Für Eisenstadt konnte mangels ausreichender Daten kein valider Wert dargestellt werden. Weil sich die Quadratmeterpreise dort aber rund um die 1.000-Euro-Marke bewegen, in Innsbruck hingegen bei 3.100 Euro erst beginnen (und bis etwa 4.400 Euro reichen), könne man sagen, dass Innsbruck drei- bis viermal so teuer sei wie Eisenstadt.

Bei den neu errichteten Wohnungen lag Salzburg mit einem Medianwert von knapp über 5.000 Euro vor Innsbruck (4.900 Euro) und Wien (4.167 Euro). Auch hier folgte Bregenz an vierter Stelle (3.990) vor Linz (3.680), etwas abgeschlagen dann Graz (3.050 Euro) und Klagenfurt (2.909 Euro). Für St. Pölten und Eisenstadt waren keine validen Daten verfügbar.

Graz – links oder rechts der Mur

Susanne Pircher, Mitautorin des Marktberichts aufseiten des ÖVI, wies bei der Präsentation des Marktberichts auf der ÖVI-Veranstaltung "Maklerdialog" am Donnerstag noch auf ein paar interessante Details hin. So lag beispielsweise bei gebrauchten Eigentumswohnungen in Graz der Preisunterschied zwischen dem traditionell höherpreisigen linken Mur-Ufer und dem rechten Mur-Ufer bei fast 1.000 Euro je Quadratmeter. In Klagenfurt war für eine neue Wohnung im Westen und damit in der Nähe des Wörthersees im Schnitt um 200 Euro je Quadratmeter mehr zu bezahlen als in der Inneren Stadt.

Und in Salzburg, wo es 2017 viel weniger Transaktionen gab als noch 2016 und wo allgemein vergleichsweise wenig gebaut wird, gab es 2017 die höchsten Preise in Morzg. Dort lag der mittlere Quadratmeterpreis für Neubauwohnungen bei 6.800 Euro.

Neun Jahresgehälter in Salzburg, Innsbruck und Wien

Auch einen eigenen "Leistbarkeitsindex" erstellte der ÖVI gemeinsam mit ImmoUnited, wobei man die durchschnittlichen Kaufpreise mit den Durchschnittseinkommen in der jeweiligen Stadt in Bezug setzte. Dabei zeigte sich, dass Salzburg, Innsbruck und Wien mit jeweils mehr als neun Jahresgehältern für eine Durchschnittswohnung am teuersten waren, dahinter lag Bregenz mit sieben und Linz mit sechs Jahresgehältern. Die Werte für Graz und Klagenfurt lagen bei 5,8 bzw. 5,6 Jahresgehältern, am Schluss St. Pölten mit 4,3. Für Eisenstadt fehlte die Basis an validen Daten. (Martin Putschögl, 19.4.2018)