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Tasmanische Teufel galten bisher aufgrund der Devil Facial Tumour Disease als unmittelbar vom Aussterben bedroht. Ein aktueller Fund allerdings weckt Hoffnung auf ihre Rettung.

Foto: REUTERS/Jason Reed

Sydney – Seit rund zwanzig Jahren grassiert eine tödliche Krebserkrankung unter den Tasmanischen Teufeln auf der namensgebenden australischen Insel. Die infektiösen Tumore befallen vor allem ihren Gesichtsbereich und haben die Art bereits schwer dezimiert. Nun jedoch haben Forscher einige gesunde Artgenossen entdeckt. Der Fund weckt Hoffnungen, dass die Spezies doch noch davonkommen könnte.

In einer entlegenen Region der australischen Insel Tasmanien haben Forscher 14 gesunde Beutelteufel entdeckt. Die Tiere seien bei einer achttägigen Expedition im Südwesten der Insel gefunden worden, sagte der Manager eines Schutzprogramms, David Pemberton am Sonntag. Der Fund könne möglicherweise dabei helfen, die von der schweren Krankheit bedrohte Tierart vor dem Aussterben zu bewahren. Die Tiere seien zwischen 18 Monaten und fünf Jahren alt. "Wir sind sicher, dass es noch mehr von ihnen gibt."

Seuche reduzierte die Art um 80 Prozent

Beutelteufel (Sarcophilus harrisi) kommen nur noch in Tasmanien vor. In den vergangenen zwei Jahrzehnten breitete sich unter der Population eine tödliche Krebserkrankung aus, Devil Facial Tumour Disease (DFTD) genannt. Sie ließ die Beutelteufel-Population um mehr als 80 Prozent schrumpfen. Forscher fürchten, dass die Art ausstirbt, wenn es nicht gelingt, die Seuche einzudämmen.

Für die schnelle Ausbreitung machen die Forscher vor allem die geringe genetische Vielfalt unter den Beutelteufeln verantwortlich. Die reduzierte genetische Variationsbreite bedeutet auch, dass deren Immunsystem in ihren Reaktionsmöglichkeiten eingeschränkt ist – und ihnen damit wenig effektive Antwortmöglichkeiten auf die ansteckende Tumorerkrankung zur Verfügung stehen.

Frischer Genpool

"Die Entdeckung von Beutelteufeln mit einer frischen genetischen Vielfalt gibt uns vielleicht die Gelegenheit, die Population zu retten", sagte Pemberton. Die Forscher prüfen nun, inwieweit sich das Erbgut der gesunden Tiere von denen der erkrankten unterscheidet.

Die Krebserkrankung wird beim Kämpfen oder bei der Paarung von einem Tier auf das andere übertragen. Die Tumore bilden sich zunächst im Gesicht und stören die Tiere beim Fressen. Schließlich verhungern sie.

Der Name Tasmanischer Teufel geht auf das schwarze Fell, das stürmische Temperament und die bei Aufregung rot leuchtenden Ohren zurück. Außerdem können die Tiere sehr laut kreischen. (APA, red, 29.4.2018)