Bratwürstl, Grillhendln, Gerstensaft und musikalisch leichte Kost von der John Otti Band beim Frühschoppen der FPÖ in Linz. Mittendrin: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache (li.) und Oberösterreichs Vizelandeshauptmann Manfred Haimbuchner.

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Linz – Wenn die Frühlingssonne lacht, wird in den blauen Reihen der Arbeit gerne deftig gedacht: Als Fixpunkt im Jahreskalender der FPÖ gilt der Frühschoppen am 1. Mai am Linzer Urfahraner Jahrmarkt. Und die Regie hat sich auch in Zeiten der Regierungsverantwortung nicht geändert – Bratwürstl, Grillhendln, Gerstensaft, musikalisch hingegen leichte Kost dank der John Otti Band – "die einzige Arbeit, die wir heute tun, ist das Bierglas heben" – und ganz viel Heimatgefühl unter den rund 5000 Zuschauern.

Die FPÖ hielt ihre 1. Mai-Kundgebung traditionell auf dem Urfahraner Jahrmarkt ab. Redner waren Vizekanzler Heinz Christian Strache sowie Landesparteichef Manfred Haimbuchner.
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FPÖ als "letzte Chance für Österreich"

Unter dem Motto "Damit Heimat Zukunft hat" und begrüßt von der Moderatorin als "Unser Hero" erklomm dann Oberösterreichs Landeshautmannstellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) zu den Klängen von Falcos "Helden von Heute" die Bühne: "Österreich erlebt derzeit ein Frühlingserwachen – dank der freiheitlichen Regierungsbeteiligung." Es sei "unbedingt notwendig" gewesen, dass die FPÖ regiert. Haimbuchner: "Es ist auch die letzte Chance, damit sich in diesem Land etwas ändert. Denn was wäre die Alternative: SPÖ, ÖVP? Oder die Grünen? Aber die haben sich ja schon selber kompostiert."

Bekanntes in Blau

Der freiheitliche Vize-Bundeschef setzt dann auf Altbewährtes: Ein Ja zu einem rigiden Asylkurs, ein deutliches Nein zum politischen Islam – "es gibt ja eigentlich keinen liberalen Islam" – und eine Abrechnung mit der "linken Meinungsmafia".

Aber: "FPÖ wirkt. Wir haben etwa in Oberösterreich durch die Kürzung der Mindestsicherung dafür gesorgt, dass diese kein Migrantenunterstützungs-Fond wird." Und: "Wir sorgen für Normalität in unserem Land. Wir kümmern uns halt um die Menschen, die fleißig arbeiten, ein Haus bauen, die ihren Garten und ihre Balkonpflanzen pflegen. Das mag für die Linken lächerlich klingen, aber die glauben ja ohnehin, dass das Leben eine bekiffte Endlosschleife ist."

Strache: "Sind die neue Arbeiterpartei"

FPÖ-Bundesparteiobmann und Vizekanzler Heinz-Christian Strache ortete dann den "großen Katzenjammer" bei der SPÖ am Wiener Rathausplatz. "SPÖ-Chef und Kurzzeitkanzler Christian Kern hat diesem Land massiv geschadet. Jetzt ist die Prinzessin Kern gekränkt und gackert auf der Oppositionsbank herum", setzte der blaue Parteichef zum oppositionellen Watschentanz an.

Die Sozialisten seien "die größten Spekulanten auf dem Rücken der Arbeitnehmer". Die kommunistischen Ideen von Karl Marx hätten "genug Unheil über die Menschen gebracht". Strache: "Aber wer so wie die Linken keine Gegenwart und keine Zukunft hat, lebt halt in der Vergangenheit. Zum Glück sind wir heute die neue Arbeiterpartei."

Dank an Orbán

Den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán gilt es dann aus blauer Sicht in Schutz zu nehmen: "Man muss nicht alles richtig finden, was in Ungarn passiert, aber die Grenzsicherung und damit das Ende der unkontrollierten Zuwanderung haben wir Orbán zu verdanken." Aber auch in Österreich sei nun "Schluss mit dieser falschen Politik". Strache: "Unser Innenminister Herbert Kickl ist ein Garant dafür, dass aufgeräumt wird. Er sorgt für mehr Sicherheit in Österreich. Denn wir als FPÖ sind die soziale Heimatpartei – Arbeit muss sich wieder lohnen in unserem Land."

Hausfrauen-Politik

Fehlen durfte natürlich auch nicht eine ausgedehnte "positive Regierungsbilanz" nach 120 Tagen: "Wir sind der Schrittmacher und Pulsgeber in dieser Bundesregierung." Erstmals gebe es etwa ein Doppelbudget ohne Neuverschuldung. Strache: "Wir agieren anders. Nämlich so wie jede Hausfrau: Man kann nicht mehr ausgeben, als man hat. Wir sparen im System und nicht bei den Menschen."

Tosenden Applaus gab es dann erwartungsgemäß beim "Nein zum Kopftuch in Kindergärten und Schulen". Strache: "Wir müssen diesen Mädchen helfen. Es ist die Vorstufe in Richtung Islamismus. Aber ich werde alles dafür tun, dass der politische Islam in Österreich verboten wird." Man wolle Zuwanderer, die sich integrieren und keine, "die nur das Handerl aufhalten. Damit ist jetzt Schluss". (Markus Rohrhofer, 1.5.2018)