Außenministerin Karin Kneissl möchte nichts kommentieren.

Foto: Christian Fischer

Die österreichische Außenministerin Karin Kneissl soll jetzt dauernd irgendwas Außenpolitisches in der Öffentlichkeit kommentieren – wie kommt sie dazu? Nur weil das ein paar Journalisten wollen? Die Tageszeitung "Die Presse" zum Beispiel wollte von ihr so Sachen wissen wie, was sie von Donald Trumps Zerstörung der Demokratie und von FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimskys Anpöbelung des EU-Kommissionspräsidenten Juncker hält.

Na da sind die beiden an die Richtige gekommen! "Sie wollen wissen, wie ich Trump und die FPÖ kommentiere. Ich habe von Anfang an hundert Mal gesagt, dass ich niemanden kommentiere." Will sie daher weniger Interviews geben? "Nein, aber es kommen keine interessanten Fragen."

Auch in einem Interview mit dem STANDARD musste sie den Kollegen deutlich zurechtweisen: "Wenn Sie irgendwie verfolgen, was ich in den letzten Monaten in Interviews gesagt habe, wissen Sie: Ich kommentiere nicht, was irgendjemand in einer Partei sagt."

Muss man auch verstehen. Die Sache mit Vilimsky betrifft ja nur die EU, und die EU-Agenden hat man der Außenministerin ja weggenommen.

Und Donald Trump beziehungsweise seinen Krieg gegen Nato und EU? "Ich überbewerte das nicht", sagt sie in der "Presse". Sehr vernünftig. Man sollte als österreichische Außenministerin über den Dingen stehen. (Hans Rauscher, 6.8.2018)