Man sollte Liebe zu den Tieren und eine ruhige Ausstrahlung mitbringen. Je ruhiger, desto leichter fällt die Arbeit.

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Denn dieses Handwerk ist sehr vielfältig. Neben Schneiden, Trimmen und Scheren stehen auch artgerechtes Arbeiten, Flohmedizin sowie Ohren- und Krallenpflege auf dem Programm.

Frau Ehart, wie sind Sie auf die Idee gekommen, Hundefriseurin zu werden?

Sonja Ehart: Ich hatte selber einen Cocker-Spaniel und war nicht zufrieden mit meinem damaligen Hundefriseur. Er hat das nicht artgerecht gemacht.

Die wenigsten starten ihre Karriere als Hundefriseur/innen. Haben Sie vorher als etwas anderes gearbeitet?

Ich habe vorher in einem Reisebüro gearbeitet. Das hat mir aber keinen Spaß mehr gemacht. Viel lieber wollte ich mit Tieren arbeiten.

Was mögen Sie an dem Beruf?

Ich arbeite viel lieber mit Tieren als mit Menschen. Sie strahlen so eine Ruhe aus. Man kann richtig eins sein mit ihnen. Außerdem liebe ich den Vorher-Nachher-Vergleich, wenn sie bei uns im Hundestudio sind.

Wo haben Sie Ihre Ausbildung gemacht?

Damals gab es in Österreich nur ganz wenig Ausbildungsmöglichkeiten. Ich habe lange recherchiert und dann eine Ausbildung in Deutschland gefunden. Jedoch wohnte ich außerhalb des Einzugsgebiets. Schließlich habe ich bei Hundesalons nachgefragt. Eine Dame aus dem 9. Bezirk hat sich dann bereit erklärt, mich auszubilden. Das hat mir aber nicht gereicht. Deshalb bin ich zusätzlich für eine Weiterbildung nach Deutschland gegangen und habe ein Praktikum in Italien gemacht.

Wie haben Sie dann begonnen – angestellt oder gleich selbstständig?

Ich habe mich gleich selbstständig gemacht.

Was gefällt Ihnen am Leben als Unternehmerin?

Ich liebe am Selbstständigsein die freie Zeiteinteilung. Man kann sich alles selber richten. Für Mütter ist das herrlich. Sie können Zeit mit ihren Kindern verbringen und selbst bestimmen, wann sie diese Zeit einarbeiten.

Was sollte jemand mitbringen, der gerne Hundefriseur/in werden möchte?

Sonja Ehart: Man sollte Liebe zu den Tieren und eine ruhige Ausstrahlung mitbringen. Je ruhiger, desto leichter fällt die Arbeit.

Was hätten Sie gerne zu Beginn Ihrer Karriere schon gewusst?

Meinen Schüler/innen rate ich: Üben, üben, üben! Man braucht die Praxis, um das Handwerk zu erlernen. Dafür bin ich selbst nach Italien gegangen. Nur durchs Zuschauen kommt man nicht weiter. Außerdem braucht man Ruhe und Zeit. Bei der Arbeit mit Lebewesen darf man nicht hektisch sein.

Am Anfang hätte ich Tipps für Werbung gebraucht. Meiner Meinung nach kommt es auf Mundpropaganda an.