Wien – Die Wiener Grünen geben ihre langjährige Parteizentrale in der Lindengasse in Neubau auf. Das berichtete die "Wiener Zeitung" am Freitag. Allerdings: Fix ist das noch nicht. Vielmehr werde der Auszug aus dem für die Partei geschichtsträchtigen Haus lediglich intern diskutiert – mit offenem Ergebnis, heißt es gegenüber der APA.

Die Zeitung berichtete, dass die Grünen nach 26 Jahren ausziehen müssten, weil Miete und Heizkosten nicht mehr leistbar seien. Immerhin haben die Wiener einen beträchtlichen Teil zur Schuldenbewältigung der Bundespartei nach dem Rauswurf aus dem Parlament beigetragen. Ein Anbot für den Bezug von Büros im Ares-Tower auf der Donauplatte sei bereits gelegt worden, hieß es in dem Bericht.

"Noch keine Entscheidung getroffen"

Das stimme alles nicht, kommentiert man die Angelegenheit sinngemäß in der Partei. Offiziell heißt es in einem schriftlichen Statement: "Im Rahmen des laufenden Neuaufstellungsprozesses diskutieren die Grünen Wien eine umfassende inhaltliche, strukturelle und organisatorische Neuaufstellung. Die Standortfrage ist dabei ein Teilaspekt mit einem noch offenen Ergebnis. Bis dato wurde keine Entscheidung getroffen und auch kein Angebot gelegt."

Der Parteisitz in der Lindengasse ist vor allem für langgediente Grüne emotional behaftet. Immerhin baute man von hier aus die Gruppe zu einer für die Stadt relevanten Partei auf. Neubau ist zudem seit vielen Jahren die unbestrittene Hochburg der Wiener Grünen. 2001 wurde hier der erste grüne Bezirksvorsteher überhaupt angelobt. (APA, 17.8.2018)