Beißkorbpflicht für alle? Die FPÖ ist gespalten. Im Bild: Der 7-jährige Staffordshire-Rüde Vincent, der im Tierschutzhaus in Vösendorf auf ein neues Zuhause hofft.

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Wien/St. Pölten – Der Vorstoß für eine Beißkorbpflicht sorgt für einen parteiinternen Konflikt bei der FPÖ: Niederösterreichs Landesrat Gottfried Waldhäusl forderte eine generelle Beißkorbflicht für alle Hunde in Niederösterreich, die Bundespartei widerspricht ihm via Aussendung.

Hintergrund ist der tragische Fall in Wien, wo ein Rottweiler ein einjähriges Kind gebissen und getötet hat. Die Besitzerin des Hundes war betrunken. Waldhäusl kündigte am Dienstag an: "In Niederösterreich greifen wir daher jetzt durch! Ich denke an eine generelle Beißkorbpflicht, nur dadurch kann das größtmögliche Maß an Sicherheit erreicht werden." Diesen Vorstoß möchte er beim runden Tisch von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) vorbringen.

Das korrekte Anlegen des Beißkorbs muss noch geübt werden. Expertentipp aus der STANDARD-Redaktion: die Haltebänder gehören nach oben.

Bundespartei hält Vorstoß für "nicht zielführend"

Für die Bundespartei rückten am Donnerstag die FPÖ-Bundestierschutzbeauftrage Philippa Strache und Generalsekretär Harald Vilimsky aus. "Alle Hunde, aber auch Hundebesitzer über einen Kamm zu scheren halte ich für wenig wirksam", sagt Strache. Generalsekretär Vilimsky hält fest: "Die Bundespartei hält diesen Vorstoß für nicht zielführend und spricht sich für eine differenzierte Lösung aus."

Strache bringt dagegen einen Hundeführerschein für alle ins Spiel, "damit jeder die Chance hat, sein neues Familienmitglied bestmöglich kennenzulernen. Seine Stärken, Schwächen und rassetypischen Eigenschaften". (red, 4.10.2018)