Klagenfurt – Die Kärntner SPÖ hat in einer Vorstandssitzung am Montagabend den 24-jährigen Luca Kaiser für den sechsten Listenplatz bei der EU-Wahl nominiert. Der Sohn von Landeshauptmann und Parteichef Peter Kaiser war von der Jungen Generation ins Rennen geschickt worden. Diese habe ihn österreichweit zum Kandidaten gewählt, betonte der Student am Dienstag vor Journalisten.

Er sei "leidenschaftlicher Europäer", sagte Kaiser junior, seine Generation denke nicht mehr in Grenzen, "es ist die europäischste Jugend aller Zeiten". Vieles an der EU sei zu kritisieren, gleichzeitig müsse man sie retten, weil Europa sonst in der Welt keine Chance habe, eine Rolle zu spielen, und weil die EU Garant für Frieden sei. Er stamme aus einem extrem politischen Elternhaus, für ihn sei es praktisch selbstverständlich, sich politisch zu engagieren.

Keine "schiefe Optik"?

Auf die Frage, ob die Nominierung des Sohnes nicht eine "schiefe Optik" mit sich bringe, sagte der Landeshauptmann, er habe immer alles dafür getan, dass sich Menschen politisch engagieren. Da könne er wohl nicht bei seinem eigenen Sohn einen anderen Maßstab anlegen. Kaiser wies auch darauf hin, dass die Abstimmung im Parteivorstand geheim erfolgt sei. Auf den Listenplätzen zwei und drei landeten die Unternehmerin Claudia Boyneburg-Lengsfeld-Spendier und der Leiter des Renner-Instituts, Harry Koller.

Derzeit haben die Sozialdemokraten fünf Abgeordnete im Europaparlament, mit dem Ausscheiden Großbritanniens würde – nach dem Wahlergebnis von 2014 – ein Sitz dazukommen, rechnete der Parteichef vor. Sollte die SPÖ also im Mai gleich oder besser abschneiden wie beim letzten Mal, wäre Luca Kaiser ein Mandat sicher, rechnet die Kärntner SPÖ vor. Gewählt wird die Liste der SPÖ für die Europawahl bei einem Parteitag in Wels am 24. November. (APA, 16.10.2018)