Wieder einmal werden im Opel-Werk in Wien Jobs abgebaut. 400 sind es dieses Mal, nach 140 im Vorjahr und einigen Hundert in den Jahren davor – 2009 etwa, als die damalige Mutter General Motors den Verkauf an Magna abgeblasen hat. In Wien-Aspern ist Krise ein Dauerzustand. Besser wird es wohl nicht.

Auch wenn die französische Konzernmutter Peugeot kalmiert und beteuert, das Werk werde nicht geschlossen – Verlass ist darauf nicht. Gut möglich, dass das Werk durch die Verschiebung bei den Antriebstechnologien auf dem Abstellgleis landet. Was Opel betrifft, so war das Sparprogramm absehbar und nötig. Als PSA Peugeot Citroën vor zwei Jahren den angeschlagenen Autobauer übernahm, machte der neue Chef Michael Lohscheller in einer Hinsicht klar, wohin die Reise geht: "Wie bisher kann es nicht weitergehen." Und er machte Ernst: Nach 18 Jahren mit Verlust fuhr Opel im ersten Geschäftsjahr unter französischer Oberhoheit erstmals wieder Gewinn ein.

Das ist die gute Nachricht. Weniger erfreulich: Opel leidet an Kundenschwund. Der Marktanteil ist in Europa seit der Übernahme noch einmal geschrumpft – auf unter sechs Prozent. Vor gut zwanzig Jahren war er doppelt so hoch. Die französische Mutter scheint weniger an einer starken, eigenständigen Marke Opel interessiert zu sein als an einer Markenhülle für PSA-Technik. Ein Werk in Wien hat da sicher keine Priorität. (Regina Bruckner, 28.3.2019)