Dürfte Günther Kräuter als Volksanwalt beerben: ÖGB-Sekretär Bernhard Achitz.

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Wien – Die SPÖ hat am Freitag festgelegt, wen sie als Kandidaten für die Volksanwaltschaft nominiert. Günther Kräuter darf sein Amt nicht behalten und auch Frauenchefin Gabriele Heinisch-Hosek kommt dabei nicht zum Zug. Vielmehr wird ÖGB-Sekretär Bernhard Achitz neuer Volksanwalt, bestätigte Parteichefin Pamela Rendi-Wagner.

Sie sieht in ihrem Vorschlag keine Entscheidung gegen Kräuter, der eine sehr gute und engagierte Arbeit als Volksanwalt geleistet habe. Vielmehr setze sie auf einen ausgewiesenen Sozial- und Gesundheitsexperten: "Durch den Umbau der Sozialversicherungen erwarten wir massive Leistungskürzungen und Verschlechterungen für die Patientinnen und Patienten."

Frauen und Steirer gehen leer aus

Rendi-Wagner dürfte damit die steirische Landespartei, die kommendes Jahr Wahlen zu schlagen hat, ein weiteres Mal verärgern. Gleich nach ihrem Antritt hatte sie den aus der Steiermark stammenden und parteiintern beliebten Bundesgeschäftsführer Max Lercher ersetzt. Nun wird Kräuter abgelöst, obwohl dieser eine sehr engagierte Periode in der Volksanwaltschaft absolviert hat. Auch die Frauenorganisation schaut durch die Finger, nachdem Heinisch-Hosek lange als Favoritin für den Posten galt.

Freuen darf sich der Gewerkschaftsbund, besetzt dieser doch wieder eine prestigeträchtige Funktion. Zudem gilt Achitz nicht unbedingt als engster Vertrauensmann von Präsident Wolfgang Katzian, womit sich dieser nun einen neuen Leitenden Sekretär nach seinem eigenen Wunsch zur Seite holen wird können. (APA, 4.4.2019)