Wien – Die FPÖ Niederösterreich hat am Mittwoch ihre Kandidaten für die Nationalratswahl bekanntgegeben: Zwar ist Ex-Innenminister Herbert Kickl gebürtiger Kärntner, lebt aber heute in Purkersdorf – und wird Listenerster in Niederösterreich.

Für den geschäftsführenden Landesparteiobmann der FPÖ, Udo Landbauer, ist Kickl die "beste Wahl für Niederösterreich". Denn der Ex-Minister stehe für "die Sicherheit unserer Landsleute" und er habe mit dem "rot-schwarzen Asylchaos aufgeräumt".

Auf Platz zwei findet sich Christian Hafenecker, Generalsekretär der FPÖ. Platz drei belegt der niederösterreichische Landtagsabgeordnete Michael Schnedlitz.

Höhle des Löwen

Kickl selbst meint, er komme in die "Höhle des Löwen", seien doch mit Wolfgang Sobotka und Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) zwei seiner Amtsvorgänger in Niederösterreich daheim. Er wisse, dass Niederösterreich bei der Nationalratswahl ein "Schlüsselland" sei. Den 2017 im Bundesland erreichten 25,94 Prozent wolle sich die FPÖ "wieder annähern".

Sicherheit werde eine der Kernkompetenzen sein, mit der die Partei in den Wahlkampf gehe, so Kickl. Er wolle eine "Politik des Österreich zuerst vertreten". An Sebastian Kurz (ÖVP) richtete Kickl die Einladung, "die Koalition fortzusetzen". Der ehemalige Bundeskanzler sei "ein junger Mann" und wohl ein "Opfer der alten ÖVP". Jeder könne Fehler machen und solle eine zweite Chance bekommen. "Wir sind nicht nachtragend" und "unsere Hand ist ausgestreckt", betonte Kickl. Die Freiheitlichen würden jedoch eine "Emanzipation von der uralten ÖVP" erwarten, für die Sobotka und Mikl-Leitner stünden.

Es gehe nicht um die Person, sondern um den Kurs, sagte Kickl auf die Frage, ob er wieder Innenminister werden wolle. Nachsatz: "Ich verhehle nicht, dass ich sehr motiviert bin. " Und dazu auch "eingearbeitet". Was das Innenressort brauche, sei jedenfalls ein "schlagkräftiger Freiheitlicher, der dort weitermacht, wo ich aufgehört habe". (red, APA, 19.6.2019)