Gute Nerven werden manche Autoreisende am kommenden Wochenende brauchen: Denn am 29. Juni werden im Osten des Landes die Zeugnisse verteilt – Startschuss für die erste Reisewelle.

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Wien – Das Schuljahr ist zumindest im Osten Österreichs so gut wie vorbei, und wie jedes Jahr gilt: Mit der Zeugnisverteilung beginnen die verkehrsintensivsten Tage des Jahres auf den Transitstrecken. Die Ö3-Verkehrsredaktion und der ARBÖ erwarten am Freitag Kolonnen auf den großen Wiener Stadtausfahrten. Generell bleiben die Bereiche vor Bau- und Mautstellen die Hauptstaupunkte, informierte der ÖAMTC.

Ende dieser Woche beginnen auch die Ferien in sechs deutschen Bundesländern sowie in Tschechien und in der Slowakei. Dazu kommt die An- und Abreise beim Formel-1-Grand-Prix in Spielberg. In Kärnten sorgt der Ironman für Umleitungen, berichtet die Ö3-Verkehrsredaktion.

Vor allem im Westen

"Erfahrungsgemäß wird der Samstag der reiseintensivste Tag dieser Woche", betonte der ARBÖ. Zu Staus komme es hier vor allem im Westen Österreichs. Längere Wartezeiten sollten Lenker daher auf der Fernpaßstraße (B179) im Raum Nassereith und Reutte, abschnittsweise auf der Inntalautobahn (A12) im Großraum Innsbruck und auf der Brennerautobahn (A13) auf Höhe Mautstelle Schönberg und Sterzing einplanen.

Auf zeitweise Fahrverbote auf Verbindungen im niederrangigen Straßennetz wies der ÖAMTC hin: In Tirol betrifft das einige Landesstraßen in Großraum Innsbruck und dem Wipptal – und zwar an Wochenenden bis 15. September jeweils von Samstag, 7 Uhr bis Sonntag, 19 Uhr sowie vom 14. August, 7 Uhr bis 18. August, 19 Uhr. In Salzburg gibt es bei Bedarf bei langen Staus auf der Autobahn verordnete, temporäre Fahrverbote etwa in den Gemeinden Grödig und Wals. Im Bedarfsfall ist geplant, auch die Autobahnabfahrten der A10 Puch-Urstein (in Richtung Norden) und Kuchl (Richtung Süden) für wenige Stunden komplett zu sperren.

Eng wird's auch im September

Der Ferienbeginn in Ostösterreich laufe vermutlich noch relativ ruhig ab, so der Club. Mit dem Ferienbeginn im West- und Südösterreich und der ersten größeren Reisewelle aus Deutschland, dem Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen wird sich das Verkehrsaufkommen an den ersten beiden Juliwochenenden sukzessive steigern und mit dem Ferienbeginn in Bayern und Baden-Württemberg am letzten Wochenende im Juli seinen Höhepunkt erreichen. Im Rückreiseverkehr wird es an den ersten beiden September-Wochenenden so richtig eng.

Aus Slowenien gebe es für Autoreisende gute und schlechte Nachrichten: "Einerseits wurde die Autobahn vor dem slowenisch-kroatischen Grenzübergang südlich von Ptuj fertiggestellt. Andererseits werden einige Mautstellen auf A1, A2 und A5 abgebaut. Hier entstehen Nadelöhre", sagte Erika Dworak von der ÖAMTC-Touristik. In Italien wird eine 40 Kilometer lange Baustelle auf der Autostrada A4, der Hauptverbindung zwischen Venedig und Triest, zwischen Palmanova und Portogruaro zu Verzögerungen führen. Im Juli gibt es auch zwei Nachtsperren am Autobahnkreuz A4/A23 südlich von Udine. In Südtirol wird einmal mehr die Brenner-Route belastet sein, Hauptstaupunkt: die Mautstelle Sterzing.

Atypisch reisen

An den Grenzübergängen müsse man aufgrund von Kontrollen mit langen Wartezeiten rechnen, so Ö3, besonders auf der A1 (Westautobahn) vor dem Autobahngrenzübergang Salzburg-Walserberg Richtung Deutschland. Zu Wartezeiten komme es auch immer wieder kurz nach dem Autobahngrenzübergang Suben Richtung Passau und vor dem Autobahngrenzübergang Kufstein-Kiefersfelden Richtung Rosenheim. Das Reisen zu atypischen Zeiten hat sich laut ARBÖ "sehr bewährt". (APA, 26.6.2019)

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