"Send her back !", schrie der Mob zu Donald Trump hinauf bei seiner jüngsten Wahlkampfrede. Wen zurückschicken? Melania, die geborene Slowenin? Oder die Erstfrau Ivana, geboren in Gottwaldov, Tschechoslowakei? Aber er und sein Hassmob wollen vier dunkelhäutige weibliche Kongressabgeordnete, von denen drei in den USA geboren sind, "dorthin zurückschicken, wo sie hergekommen sind" (Trump).

Der Mann im Weißen Haus ist ein übler Rassist, ein übler Kerl überhaupt. Das wusste man längst. Dass er die niedrigsten Instinkte seiner Anhängerschaft jetzt bewusst anheizt, war fast zu erwarten.

US-Präsident Donald Trump attackierte bei einer Wahlkampfveranstaltung die Demokratinnen Ayanna Pressley, Ilhan Abdullahi Omar, Rashida Tlaib und Alexandria Ocasio-Cortez.
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Das Erschreckende bei alledem ist, dass er damit wahrscheinlich durchkommen und noch einmal gewählt werden wird. Thomas Friedman, der Spitzenkolumnist der "New York Times", macht dafür übrigens auch die vier linken, jungen Frauen verantwortlich. Sie gehören zum "sozialistischen" Flügel der Demokraten, die von "Revolution" reden. Aber die wahre Revolution wird sein, wenn Trump wiedergewählt wird und die USA in einen autoritären Staat verwandelt, schreibt Friedman sarkastisch.

Tatsächlich ist es knapp mehr als ein Jahr bis zur Wahl, und die Demokraten haben ein Dutzend Präsidentschaftskandidaten und -kandidatinnen, aber niemanden, der gewinnen kann. Noch vier Jahre mit einem triumphierenden Trump, das halten nicht nur die USA, das hält die Welt nicht aus. (Hans Rauscher, 18.7.2019)