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Innsbruck – Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer fällt regelmäßig durch Alleingänge auf, sei es mit umstrittenen Sagern oder Tweets, dem Affichieren seines Konterfeis an der Parteizentrale, seinem Liebäugeln mit der FPÖ als Koalitionspartner – oder wie zuletzt durch ein Interview, das er einem rechtsextremen Magazin gegeben hat. Diese jüngste Aktion bescherte ihm Rücktrittsaufforderungen aus den eigenen Reihen vonseiten der Jugend- und Studentenorganisationen AKS, SJ und Vsstö.

Beim Landesparteivorstand am Montagabend verlasen diese erneut ihre bereits vergangene Woche an die Medien kommunizierte Position betreffend Dornauer. Was folgte, sei eine "offene und kritische Diskussion" gewesen, heißt es aus den Reihen der SPÖ. Dornauer kam der darin geäußerten Rücktrittsaufforderung allerdings nicht nach, will nun aber am 20. September das Gespräch mit seinen parteiinternen Kritikern suchen.

Yildirim: "Personelles und Internes ausklammern"

Seine Stellvertreterin in der Landespartei, die Tiroler Spitzenkandidatin für die kommende Nationalratswahl Selma Yildirim, will die Diskussion um Dornauer vorerst nicht weiterführen: "Personelles und Internes werden wir bis zur Wahl ausklammern." Der Fokus liege nun allein darauf, am 29. September ein gutes Ergebnis einzufahren.

Dornauer selbst sieht alle Wogen geglättet und sich selbst fest im Sattel. Die Jugendorganisationen hätten am Montagabend noch einmal ihren Standpunkt dargelegt, ein Misstrauensantrag gegen seine Person sei aber nie deren Intention gewesen. Auch er wolle sich nun mit vollem Elan dem Wahlkampf widmen. (ars, 3.9.2019)