1,2 Millionen der in Österreich lebenden Menschen dürfen bei der Nationalratswahl am kommenden Sonntag nicht wählen. Viele von ihnen würden es aber gerne tun. "Ich würde dafür sogar auf meine Stimme in Frankreich verzichten", sagt Oreane, die seit rund 15 Jahren in Österreich lebt. Sie ging am Dienstag zur Pass-egal-Wahl, um dort symbolisch ihre Stimme für die Nationalratswahl abzugeben:

Ginge es nach den Wählerinnen und Wählern der Pass-egal-Wahl, hätten die Grünen die absolute Mehrheit – eine STANDARD-Videoreportage.
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Absolute für die Grünen

Klarer Sieger der diesjährigen Pass-egal-Wahl wurden die Grünen mit 51,5 Prozent. Darauf folgte die SPÖ mit 27,5 Prozent, die KPÖ mit 6,3 Prozent, die Neos mit 6,1 Prozent und dem Wandel mit 4,4 Prozent. Am Ende landeten die Liste Jetzt mit 2,0, die ÖVP mit 1,5 Prozent und die FPÖ mit 0,8 Prozent.

Wo der Pass wirklich egal ist

Viele Ländern erlauben Nichtstaatsbürgerinnen und -bürgern die Teilnahme an Kommunal-, Bezirks oder Provinzwahlen. Auch hierzulande dürfen nichtösterreichische EU-Bürgerinnen und -Bürger mit Hauptwohnsitz in Österreich an Gemeinderatswahlen und Bezirksvertretungswahlen teilnehmen. Doch gibt es überhaupt Länder, die Nichtstaatsbürgerinnen und -bürger bei nationalen Wahlen mitbestimmen lassen? Die Antwort auf diese und viele weitere Fragen gibt's im Video:

In welchem Fall dürfen Nichtstaatsbürgerinnen und -bürger auf nationaler Ebene wählen?
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SPÖ uneins

Auch in Österreich gibt es Parteien, die das Wahlrecht auf Nichtstaatsbürgerinnen und -bürger ausweiten wollen. Erst kürzlich sorgte das Thema durch eine STANDARD-Live-Diskussion für mediale Aufregung. Die Bundes-SPÖ sprach sich gegen ein nationales Wahlrecht ohne österreichischen Pass aus. Einzelne Abgeordnete fordern aber genau dies.

Ein bisschen Unordnung herrscht in der SPÖ, was die Position zum Wahlrecht für alle betrifft, die ihren Lebensmittelpunkt in Österreich haben.
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(Andreas Müller, Isabella Scholda, Maria von Usslar, Ayham Yossef, 26.9.2019)