Was harmlos aussieht, kann gefährlich werden. Auch in dieser Saison ist die Grippe schon im Anmarsch.

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Obwohl die Influenza in Europa im Vergleich zu anderen Infektionserkrankungen besonders häufig ist und auch die höchste Todesrate aufweist, "wird sie allgemein noch immer unterschätzt", sagt Monika Redlberger-Fritz von der Med-Uni Wien.

In der Saison 2018/19 starben laut einer Berechnung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) gemeinsam mit den Fachleuten des Zentrums für Virologie der Med-Uni Wien an der Virusgrippe rund 1.400 Menschen – mehr als dreimal so viele wie im Straßenverkehr. 140.000 bis 150.000 Menschen waren insgesamt an Grippe erkrankt, damit gilt die vergangene Saison als moderat.

2.800 Todesopfer

Viel höher waren die Zahlen im Jahr zuvor. Damals, während der Saison 2017/18, erkrankten über 400.000 Personen in Österreich an der Influenza, es gab rund 2.800 Todespofer.

Darunter waren nicht nur Risikopatienten wie chronisch Kranke und hoch Betagte, sondern auch Kinder. Laut Werner Zenz von der Med-Uni Graz, der jährlich die Anzahl der an der Influenza verstorbenen Kinder in Österreich erhebt, wurden vergangenes Jahr insgesamt fünf, im Jahr davor neun Todesfälle bei Kindern verzeichnet. Die Todesursache war zumeist eine schwere Lungenentzündung als Komplikation.

Impfung schützt

Auch für die heurige Saison, in der schon erste Erkrankungsfälle gemeldet wurden, gibt es bereits Zahlen: Mehr als 1.100-mal landeten in den vergangenen Wochen bereits Proben mit Influenzaerregern in den europäischen Viruslabors.

Laut den Virologen der Med-Uni Wien schützt man sich am besten via Impfung. Alle in Österreich derzeit verfügbaren Influenza-Impfstoffe sind Totimpfstoffe, großteils stehen für die kommende Saison Vierfachvakzine bereit. Da die Zusammensetzung sich Jahr für Jahr ändert, muss auch der Impfstoff angepasst werden. Für die kommende Saison hat die WHO eine gegenüber der Saison 2018/19 veränderte Zusammensetzung der Influenzaimpfstoffe hinsichtlich der A-(H1N1-) und A-(H3N2-)Komponente empfohlen. Bisher ist der Verlauf der Influenzawelle nicht vorhersehbar. (APA, 14.11.2019)