Heinz-Christian Strache sorgte am Samstag mit einer Rede bei einer Demo gegen das Rauchverbot sowie mit einem Facebook-Posting für Aufsehen.

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Wien – Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sorgt on- wie offline weiter für Schlagzeilen. Am Samstag griff er die Journalisten der Süddeutschen Zeitung und des Spiegel, die die Causa Ibiza mit der Veröffentlichung der Videos im Mai aufdeckten, frontal an. "Die Journalisten der Süddeutschen und des Spiegel haben mit investigativem Journalismus offensichtlich in dem Fall so viel zu tun, wie der IS oder die Taliban mit Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Liberalität", schrieb Strache – mittlerweile als einfaches FPÖ-Mitglied von der Partei suspendiert – auf Facebook.

Er nannte die Journalisten "willfährige Handlanger des kriminellen Ibiza-Täter-Netzwerks". Erneut prangerte Strache an, dass die beiden Medien die Herausgabe des gesamten Videos "an mich und die Staatsanwaltschaft" verweigern.

Strache-Auftritt bei Raucherdemo vor Kanzleramt

Zudem absolvierte Strache am Samstag einen Überraschungsauftritt bei einer Raucher-Demo vor dem Bundeskanzleramt am Ballhausplatz. Von den Teilnehmern wurde er teils mit Jubel empfangen, wie ein Video zeigt, das die Gratiszeitung Heute veröffentlichte.

Strache betonte vor den versammelten Gegnern des Rauchverbots in der Gastronomie, dass er als "betroffener Bürger" da sei. Ihm gehe es um "Freiheitsrechte, die uns geraubt wurden". Der Ex-Vizekanzler wetterte gegen die "Verbotsgesellschaft" und plädierte für "freie Wahlmöglichkeit".

Strache hatte sich den Kampf gegen das Rauchverbot in der Gastronomie auf die Fahne geschrieben. Die Aufhebung des Verbots war etwa eine Koalitionsbedingung der FPÖ bei den Regierungsverhandlungen mit der ÖVP.

Am Abend ließ Strache auch auf Facebook von seinem Rede-Auftritt bei der Raucherdemo wissen – und kommentierte seinen Eintrag mit einem "Daumen nach oben"-Emoji. Strache meinte damit aber sicher nicht: "Gib a Ruh!" (red, 23.11.2019)