Das Motto: "Kabarett trotz(t) Corona"

Foto: Jan Frankl

Wien – In den Unmut aus der Kulturszene über die aktuellen Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie mischt sich nun auch offiziell die heimische Kabarettszene. Am Dienstag meldete sich die neugegründete IG Kabarett zu Wort, die mit einem Forderungskatalog unter dem Titel "Kabarett trotz(t) Corona" an die Politik herantritt.

Zu den geforderten Maßnahmen gehört etwa eine Reduktion der Umsatzsteuer bis Ende 2024, ein Durchrechnungszeitraum für Hilfszahlungen von 2019 bis 2022, um Verluste abzufedern, und eine Unterstützung von Künstlerinnen und Künstlern respektive den Agenturen mit mindestens 80 Prozent des Durchschnittsmonatsgewinns gemäß der letzten Steuererklärung, wenn 80 Prozent weniger Gewinn oder Umsatz erwirtschaftet werden. Wichtig sei, dass die Hilfsmaßnahmen für alle Gewerke – von Künstlern über Techniker bis hin zu den Agenturen – gelten müssten.

Die einzig unsubventionierte Kunstsparte des Landes

Das österreichische Kabarett sei mit seinen gut 7.500 Veranstaltungen jährlich und einem Brutto-Kartenumsatz von 43 Millionen Euro seit Jahrzehnten die einzige unsubventionierte Kunstsparte des Landes – was einem nun auf den Kopf falle. "Besonders hart trifft uns, dass wir mangels struktureller Förderungen wirtschaftlich zu 100 Prozent von der Auslastung unserer Veranstaltungen abhängig sind", hieß es am Dienstag in einer Aussendung.

Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne) habe man den Maßnahmenkatalog in der vergangenen Woche bereits persönlich präsentieren können. "Jetzt liegt es an der Bundesregierung, Entscheidungen zu treffen, um dem Kabarett sowie allen anderen Kunstformen ein Überleben zu sichern." (APA, 5.5.2020)