Es war teilweise höllisch anstrengend, aber am Ende trotzdem auch ein riesiges Geschenk: Während des Corona-Lockdowns hatten wir wieder mehr Zeit mit unseren Kindern. Und auch wenn Schule und Kindergarten jetzt wieder zumindest teilweise geöffnet haben: Das Mittagessen findet weiterhin zu Hause statt. Das bedeutet: Es muss in der Küche nach wie vor schnell gehen – und schmecken. Zum Glück ist das gemeinsame Kochen auch eine großartige Beschäftigung für Kinder.

Wir haben Köche, Kochbuchschreiberinnen und eine Patissière gefragt, was sie zubereiten, wenn sie Küchenhilfe von ihren Kindern bekommen. Eddi und Nicole Dimant vom Restaurant Mochi setzen auf den Grill, japanisch natürlich. Die Spieße steckt Sohn Elias, der kleine Bruder Noah gibt den Vorkoster. Bei Philip Rachinger im Mühltalhof in Neufelden machen sich drei Generationen ans Werk. Tochter Miriam, Oma Walpurga und Papa Philip. Sie schwören auf Pariser Spitze, made in Oberösterreich.

Das Gute: Selbst wenn die eigene Kochkunst noch in den Kinderschuhen steckt, funktionieren und schmecken diese Rezepte wunderbar. Schließlich hat jeder einmal klein angefangen!

Fancy Pasta: Penne Salsiccia von Konstantin Filippou

Betrachtet Koch Konstantin Filippou den Lockdown positiv, so war dafür eine spontane Vaterkarenz bestimmend, die er sehr genossen hat. Diese Penne hat er aber noch alleine zubereitet, denn der Nachwuchs ist erst im Jänner geboren. In ein paar Jahren sieht das bestimmt anders aus. Ein perfektes Kindergericht – keine Sorge: Der Weißwein verkocht!

Penne Salsiccia
Foto: Restaurant Konstantin Filippou

Zutaten für 4 Personen:

400 g Penne, 360 ml Tomatensauce, 40 ml Obers, 4 EL Erbsen, 4 EL Olivenöl 240 g Salsiccia (Alternativ: Schweinefaschiertes), ½ EL Paprikapulver 1 Zweig Rosmarin, 1 Zweig Majoran, 1 Zweig Thymian, 5 g Salz, 125 g Olivenöl, 1/8 l Weißwein, 5 Zehen Knoblauch 2 Chilis, 1 EL Fenchelsamen gemahlen, Prise Salz, Prise Pfeffer Optional: Parmesan

Schweinsfaschiertes mit allen Gewürzen vermengen, abschmecken und zu einem Patty formen. In einer Pfanne mit wenig Öl scharf anbraten, bis sie Farbe angenommen hat. Dann bei 180 Grad 10 Minuten im Ofen durchgaren. Das fertig gegarte Laibchen aus der Pfanne nehmen und kleine Fleischstücke herunterbrechen. Penne in einem Topf mit Salzwasser kochen und herausnehmen, bevor sie al dente sind, und beiseitestellen. Tomatensauce in einer Stielkasserolle erhitzen, Obers (aufpassen, Sauce darf nicht zu hell werden), Erbsen und Olivenöl hinzufügen und umrühren. Penne der Sauce beimengen und köcheln lassen. Salsiccia den Penne beimengen und köcheln lassen, bis Penne al dente sind. Anrichten


Pariser Spitze aus Oberösterreich – von Philipp und Walpurga Rachinger

Pariser Spitze
Foto: Philip Rachinger

Dass Philip Rachinger vom Restaurant Mühltalhof in Neufelden gern generationsübergreifend Pariser Spitz zubereitet, liegt wahrscheinlich weniger an seinen Lehrjahren in Paris als an den Fähigkeiten seiner Großmutter. "Sie ist die beste Mehlspeisenköchin überhaupt", sagt Rachinger über Oma Walpurga. Miriam, die fünfjährige Tochter von Philip Rachinger, ist genau wie ihr Papa schon in Kindheitstagen ständig mit in der Küche. Wenn man jemand einfach, aber nachhaltig beeindrucken möchte, dann bereitet man am besten den Pariser Spitz zu. Da sind sich die drei einig.

Die Rachingers beim Zubereiten der Pariser Spitze.
Foto: Philip Rachinger

Zutaten für 30 Stück:

450 g Mehl 300 g Butter (Zimmertemperatur) 150 g Zucker, Zitrone, Vanille, Salz 0,5 l Obers, 370 g Manner-Kochschokolade

Für den Mürbteig, Mehl, Butter, Zucker mit Zitrone, Vanille und Salz zu einem Teig verarbeiten. Drei Stunden im Kühlschrank kaltstellen. Gut fünf Millimeter dünn ausrollen und mit kreisrunder Form (Durchmesser 2,5 cm) ausstechen. Bei 150 Grad Celsius sieben Minuten lang backen.

Für die Creme, Obers mit Kochscholade aufkochen und über Nacht kühlen lassen. Mit Handmixer aufrühren, bis die Masse geschmeidig ist. Auf die ausgestochenen gebackenen Mürbteig-Keks aufspritzen. Kaltstellen und in Schokolade tunken.

Fingerfood-Geheimwaffe: Frühlingszwiebel-Fladen – von Katharina Seiser

Die Kochbuchautorin Katharina Seiser hat mit zigtausendfach verkauften Rezeptbestsellern bewiesen: Gutes Essen braucht kein Fleisch. Dieses einfache Rezept für die Familienküche hat die Journalistin aus ihrem Kochbuch "Immer schon vegan" beigesteuert.

Frühlingszwiebel-Fladen
Foto: Vanessa Maas/Brandstätter Verlag

Zutaten für 8 Fladen:

Für die Fladen: 300 g Weizenmehl (Type D 550, Ö W700 glatt), 1 TL Salz, 200 ml Wasser, davon 150 ml kochend, 4 Frühlingszwiebeln (nur das Grün), eventuell dunkles (geröstetes) Sesamöl zum Bepinseln, Erdnussöl oder Sonnenblumenöl zum Braten, Mehl zum Arbeiten Für den Dip: 2 EL helle Sojasauce, 2 TL heller Reisessig(ersatzweise weißer Balsamico), frischer Ingwer nach Geschmack.

Für den Teig in einer Schüssel Mehl mit Salz vermischen. 150 ml kochendes Wasser mit den Knethaken des Mixers (oder mit Essstäbchen) rasch unterrühren, dann das restliche Wasser unterrühren. Zu einem glatten Teig kneten. In Frischhaltefolie wickeln, bei Raumtemperatur 30 Minuten ruhen lassen. Frühlingszwiebelgrün waschen und in feine Ringe schneiden.

Nach dem Rasten Teigkugel flachdrücken und achteln. Jedes Teigstück wieder zu einer Kugel formen, auf bemehlter Arbeitsfläche auf rund 15 cm Durchmesser ausrollen. Mit Öl bepinseln, mit Zwiebeln bestreuen. Eng einrollen, Teigende hineinstecken. Die Teig-Schnecken auf der gut bemehlten Arbeitsfläche nicht zu dünn zu etwas kleineren runden Fladen ausrollen. In einer Pfanne Öl erhitzen, Fladen darin bei mittlerer Hitze von jeder Seite goldbraun braten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Für den Dip Sojasauce, 2 EL Wasser und Essig verrühren, Ingwer schälen und hineinreiben. Die heißen Fladen vierteln und dippen.

Yakitori: Hühnerkeule, japanisch gegrillt – vom Team des Lokals Mochi in Wien

Sie zeigen den Wienern, wie japanische Fusion-Küche geht: das Mochi-Quartett Eddi und Nicole Dimant sowie Tobi Müller und Sandra Jedliczka. Sehr beruhigend zu wissen, dass im Mochi, O.M.K. und Co schon die nächste Generation an Köchen in den Startlöchern sitzt: Noah und Elias prüfen das Yakitori-vom-Huhn-Rezept auf Herz und Nieren. Der Fortbestand des Little Japan in der Wiener Praterstraße scheint also gesichert.

Noah und Elias prüfen das Rezept.
Foto: Mochi

Zutaten für 4 Personen à acht Spieße:

Hühnerkeule (tori): 800 g Hühnerkeule ausgelöst, ohne Haut, 40 g Sake, 40 g Mirin (süßer Reiswein), 40 g Sojasauce, 40 g frischer Ingwer Leber (reba): 400 g Hühnerleber

Sake, Mirin und Soyasauce in eine Schüssel geben. Ingwer schälen, in dünne Scheiben schneiden und zur Marinade geben. Danach Hühnerkeule in ca 1,5 cm große Würfel schneiden. Jeweils 50 g Fleisch auf einen Bambusspieß stecken und bis für ca. 20 Minuten in die Sake-Mirin-Marinade ziehen lassen. Spieße aus der Marinade nehmen und gut abtropfen lassen. Eine beschichtete Pfanne mit dem Öl einstreichen und erhitzen. Die Spieße darin 6–8 Minuten rundherum braten, dabei nach und nach mit restlicher Marinade bestreichen. Die Hühnerleber von den großen Adern befreien und halbieren. Jeweils 45 g Leber aufspießen und grillen. Die Spieße können je nach Belieben mit mariniertem Gemüse ergänzt werden.

Mit dem rechten Fuß zuerst aufstehen: Porridge für die Seele – von Farangis Firozian

Vor fünf Jahren gab Farangis Firozian ihrer Soulfood-Küche mit dem gleichnamigen Lokal in Wien-Landstraße einen festen Wohnsitz. Bald gibt es das berühmte Superfood-Porridge wieder vor Ort, mit Unmengen an feinen Zutaten vom Nackthafer bis zur Schokominze, die Bauch und Seele guttun.

Porridge mit Früchten
Foto: Soulkitchen Vienna

Zutaten für 4 Personen

Basis: 150 g Bio-Nackthaferflocken vom Bauer Auer, 2 reife Bananen, in Scheiben, 100 ml Wasser, 250 ml Bio-Kokosmilch, 1 TL Bio-Kokosblütenzucker, 1 TL Chia-Samen, 1 TL Maca-Pulver, Chai-Gewürze (Zimt, Kardamom, Nelken, Ingwer, Pfeffer) Toppings Marcona-Mandeln, Madelstifte, Haselnüsse, Beeren, Mango, Pfirsich, Valrhona-Kakaonibs, Bio-Lindenblütenhonig Deko Schokominze, Gewürznelken, Kornblumen, Ringelblumen, gefriergetrocknete Erdbeeren

Nackthaferflocken, Bananen, Wasser, Kokosmilch, Kokosblütenzucker, Chia-Samen, Maca-Pulver und Chai-Gewürze für die Basis in einer Sauteuse auf mittlerer Flamme leicht aufköcheln lassen. Auf unterste Stufe runterdrehen. Zwischendurch umrühren und nach etwa sieben Minuten vom Herd nehmen. Je nach Belieben etwas Wasser zugeben, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.

Mit den Toppings je nach Wunsch garnieren, den Honig zum Schluss drüberträufeln und mit essbaren Blüten dekorieren. Genießen!

Dieses Rezept bietet unzählige Alternativen. Wer beispielsweise keine Banane mag, kann stattdessen auf Birne zurückgreifen. Dazu die Birne mit etwas Kokosblütenzucker mixen und im Kühlschrank ziehen lassen.

Ein schnelles und himmlisches Gedicht: Schoko-Himbeer-Muffins – von Alexandra Weiss

Bevor Alexandra Weiss hauptberuflich Süßes buk, studierte sie Soziologie, arbeitete dann in einem Feinkostgeschäft und machte schließlich ihre Leidenschaft zum Brotberuf. In der Steiermark zählt Weiss, alias Alexa Patisserie, zu den meistgebuchten Patissières für Events. Ihre Schwarzwälder-Kirschtorte ist ein Hit, das Muffin-Rezept auch:

Schoko-Himbeer-Muffins
Foto: Alexa Patisserie

Zutaten:

125 g weiche Butter, 150 g Kristallzucker, 2 Eier, etwas Salz, 200 g Mehl, 3 EL Backkakao, 2 TL Backpulver, 175 ml zimmerwarme Milch, 100 g Schokolade, grob gehackt, 1 Handvoll Himbeeren

Ein Muffinblech mit 12 Muffinförmchen auslegen und den Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.

Die weiche Butter mit dem Zucker und der Prise Salz für etwa drei bis vier Minuten schön cremig aufschlagen.

Die Eier nach und nach einzeln dazugeben und unterrühren. Das Mehl, den Backkakao und das Backpulver in einer Schüssel mischen und abwechselnd mit der Milch unter die Butter-Zucker-Masse mischen, jedoch nicht zu fest schlagen, damit die Masse nicht zu fest wird.

Mit zwei Löffeln oder einem Eisportionierer in die Muffinförmchen füllen und mit Schokolade und Himbeeren belegen. Bei 180 Grad ca. 20 Minuten backen.
(Nina Wessely, 17.5.2020)