Burgtheater-Direktor Martin Kušej und seine künstlerische Stellvertreterin Alexandra Althoff präsentierten am Montag das Programm der kommenden Spielzeit.

Foto: Susanne Hassler-Smith

Man müsse bezüglich Corona optimistisch sein, beteuerte Burgtheaterdirektor Martin Kušej bei der Präsentation des Spielplans für die nächste Saison. Also ist die Eröffnungspremiere für den 11. 9. angesetzt. Weil die mit den Salzburger Festspielen geplante Maria Stuart aufgrund der vielen Beteiligten derzeit allerdings nicht machbar ist, springt zu Corona passend Calderóns Das Leben ist ein Traum in der Regie von Kušej selbst ein, es gehe darin um Begriffe wie Freiheit.

Im Akademietheater geht es tags darauf mit der Uraufführung antigone. ein requiem von Thomas Köck los. Uraufgeführt werden auch Alice Birchs 2020 oder Das Ende (Katie Mitchell, Festwochen), Simon Stone Kinder der Sonne nach Gorki oder Die Welt ist alles, was der Fall ist. Darin nähert sich (im April) Dead Centre nach Freuds Traumdeutung Wittgenstein. Nikolas Habjans und Franzobels Der Leichenverbrenner ist schon seit März fertig – die Uraufführung fiel wegen Corona aus und folgt nun im Oktober. Für die anderen ausgefallenen Premieren "dieser" Saison stehen Termine noch aus.

Hausdebüts

Weiters am Spielplan: Richard II. von Johan Simons, Fräulein Julie von Mateja Koležnik oder Taboris Mein Kampf von Itay Tiran (er zeigte zuletzt Vögel). Die australische Adena Jacobs wird mit der Antikenberarbeitung Troerinnen zum ersten Mal am Haus sein, auch Lucia Bihler mit Thomas Bernhards Jagdgesellschaft (Jänner) und das Kommando Himmelfahrt mit Zauberflöte. Peter Handkes neues Stück Zdeně Adamec von Frank Castorf (Februar) hängt an diesen Salzburger Festspielen.

Mit 80,4 Prozent Auslastung bis Februar ist Kušej mit seiner ersten Saison zufrieden, auch abgesehen von Corona (Kussszenen will er spät proben, das Ensemble regelmäßig testen, die Hälfte der Publikumsplätze würde er zumindest gerne besetzen) dränge aber das Thema Basisabgeltung. (wurm, 25.5.2020)