Karin Pauer, Anna Mendelssohn, Anna Maria Nowak (von links) im Wuk.

Kati Goettfried

Sämtliche Bühnen des Landes führen derzeit unter dem Damoklesschwert des Virus ihren Spielzeitstart durch. Keine Website, auf der einen das Corona-Sicherheitspaket nicht als Erstes entgegenkommt. Auch kleinere bzw. mittelgroße Bühnen mussten nun auf personalisierte Sitzplätze umsteigen. So können auch im Wiener Wuk (Werkstätten und Kultur) Tickets vorerst nur mehr online erstanden werden. Am Freitag eröffnet Wuk performing arts seinen Spielbetrieb nach der Sommerpause – mit einer Arbeit der unter anderem von Liquid Loft, Archipelago oder The Loose Collective bekannten Choreografin und Tänzerin Anna Maria Nowak: Oceans of Notions (Swimming).

Dabei unternehmen drei Performerinnen (Anna Mendelssohn, Karin Pauer und Nowak) den Versuch, abstrakte Themen wie Zukunft, Ethik, Tod, Theater, Nationalismus oder Mutterschaft körperlich zu "erspielen" bzw. zu zeigen, wie diese Themen bereits vordefiniert sind. Sprich: In welchen Metaphern denken wir, wie werden Themen emotional belegt und gesteuert.

Waldmenschen

Die Wuk-Bühne gibt vorwiegend interdisziplinären Projekten Raum, jährlich sind 300 Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Performance, bildende Kunst, Musik, Tanz, Theater, Choreografie, Digitalität, Video beteiligt. Der September gibt einen Querschnitt durch die Spartenvielfalt: Gleich am Samstag bittet Susanne Schuda zur Late Night Group Therapy mit der Politikwissenschafterin Anna Durnova.

Brandaktuell erweist sich die Performance von Autor und Gärtner Fabian Faltin, Would Be Wood, in der er die Österreicher als neue Waldmenschen denkt (Uraufführung am 23. 9.). Und das Rhizomatic Circus Collective guckt bei Disruption Studies in den Kühlschrank. Maskenpflicht auch während der Vorstellung. (afze, 17.9.2020)