Das Kernstück der Elektromobilität, die Batterie, entwickelt sich ungemein rasant. Beispiel Mini Cooper SE Countryman: Der bekam 2017 das modifizierte Plug-in-Hybrid-Paket vom BMW 2er Active Tourer, mit 136-PS-Turbo-Dreizylinder (100 kW), 65-kW-Elektromotor, 165 kW (224 PS) Systemleistung und 7,6-kWh-Batterie. Elektrische Reichweite, damals noch nach NEFZ berechnet: 40 km.

Das Grün der Umgebung heftet sich der Ansteck-Countryman gerne an die Brust ...
Foto: Mini

Jetzt, drei Jahre später, liegt die Systemleistung bei 162 kW (220 PS), der Dreizylinder wurde auf 92 kW (125 PS) abgeschlankt, die E-Maschine erstarkte im Gegenzug auf 70 kW. Und vor allem, Stichwort Kernstück: Die Batteriekapazität stieg auf brutto 10 kWh, was die elektrische Reichweite auf 47 bis 52 km erhöht – diesmal nach WLTP-Messverfahren und folglich deutlich näher dran am wirklichen Leben.

Kein zorniges Erwachen

Elektrisch lassen sich um die 50 Kilometer zurücklegen.
Foto: Mini

Beim Allrad im Mini Cooper SE Countryman All4 herrscht die bei Plug-in häufig anzutreffende Arbeitsteilung: Verbrenner treibt vorne an, E-Motor hinten. 37.950 Euro kostet der Spaß, heftig, aber wie es aussieht, ist der doppelte Antrieb im Countryman ein Erfolgsrezept. 17 Prozent des Gesamtabsatzes, erläuterte Mini bei der Fahrpräsentation in und um Frankfurt, entfallen schon auf den Plug-in-Hybrid, Tendenz weiter steigend. Speziell Europa zeigt große Affinitäten, verkauft wird der Wagen aber auch in USA und Japan.

Wir stromten nicht nur durch Frankfurts Innenstadt mit Paulskirche und Goethe-Geburtshaus, sondern fuhren auch noch individuell Hauffs Wirtshaus im Spessart an sowie die alte Reichsstadt Gelnhausen mit der Pfalz Kaiser Friedrich Barbarossas, hatten aber vorher reichlich Strom gespart, um sauber dort durchzukommen, damit der Rotbart nicht zornig erwacht im Kyffhäuser.

Und mit dem nächsten Countryman wollen wir dann entweder ganz elektrisch fahren – oder mit Plug-in-Hybrid 100 Kilometer weit. (Andreas Stockinger, 1.10.2020)