Die Gorillatruppe im Safaripark von San Diego hat sich mit Corona infiziert. Die Zooverantwortlichen hoffen darauf, dass sich die Tiere wieder vollkommen erholen werden.

Foto: San Diego Zoo Safari Park

Nicht weniger als acht Gorillas dürften sich im Safaripark von San Diego (US-Staat Kalifornien) bei einem Tierpfleger mit Sars-CoV-2 angesteckt haben. Wie die Zooleitung am Montag mitteilte, handelt es sich um die erste bekannte Übertragung des Virus auf Menschenaffen.

Drei der vom Aussterben bedrohten Westlichen Flachlandgorillas in dem 1.800 Hektar großen Wildpark haben Symptome wie Husten gezeigt. Wirklich schwer erkrankt scheint aber keines der Tiere zu sein. Die Zooleitung geht davon aus, dass sich die Gorillas wieder vollständig erholen werden. "Abgesehen von Schnupfen und Husten geht es den Gorillas gut", sagte Lisa Peterson, Geschäftsführerin des San Diego Zoo Safari Park. "Die Gruppe bleibt weiterhin beisammen und unter Quarantäne. Wir hoffen auf eine vollständige Genesung."

Ansteckung innerhalb der Gruppe

Die Laboranalyse von Stuhlproben zweier Gorillas, die am vergangenen Mittwoch genommen wurden, lieferten bei einem Tier den eindeutigen Nachweis des Virus, erklärte der Sprecher des Zoos, Andrew James. Die positiven Ergebnisse wurden am Montag von den National Veterinary Services Laboratories des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) bestätigt, teilte der Zoo auf seiner Website mit.

Obwohl vorerst nur ein Tier positiv getestet wurde, gehen die Zooverantwortlichen davon aus, dass sich alle acht Gorillas, fünf Weibchen und drei Männchen, mit dem Coronavirus infiziert haben. "Gorillas leben im Zoo ebenso wie in der freien Wildbahn in Gruppen zusammen. Daher müssen wie bei menschlichen Familien davon ausgehen, dass alle Mitglieder der Sippe betroffen sind", berichtet der Zoo. James fügte hinzu, dass Speicheltests mit Wattestäbchen wie sie bei Menschen eingesetzt werden, aus naheliegenden Gründen bei den Gorillas riskant wären.

Infizierter Mitarbeiter ohne Symptome

Überträger war wahrscheinlich – trotz der strengen Sicherheitsprotokolle – ein Mitarbeiter, der infiziert, aber ohne Symptome war. "Unsere Biosicherheitsmaßnahmen schreiben das Masketragen, Händewaschen und Abstandhalten vor. Darüber hinaus ist der Zugang zu den besonders gefährdeten Tierarten auch für Zoomitarbeiter beschränkt, und bei der Arbeit in und an den Gehegen müssen sie spezielle Overalls tragen", erklärt der Zoo. Die Einrichtung ist seit Anfang Dezember für Besucher geschlossen.

Das Coronavirus wurde auch in einer Reihe anderer Tierarten in Gefangenschaft gefunden, darunter mehreren Löwen und Tigern im Bronx Zoo in New York und vier Löwen im Barcelona Zoo in Spanien. Auch bei einer Reihe von Haushunden und -katzen ist Sars-CoV-2 aufgetreten. Aber die Gorillas in San Diego sind der erste bekannte Fall von Corona-Infektionen, die bei Menschenaffen bestätigt werden konnten, sagte James. (red, 12.1.2021)