"Claus Gatterer – Im Zweifel für die Schwachen": Kurt Langbeins TV-Doku über den Südtiroler Journalisten, für dessen ORF-Sendung "Teleobjektiv" er arbeitete.

Foto: Langbein & Partner Screenshot

Armin Wolf, Peter Resetarits, Florian Klenk und gut zwei Dutzend weitere Claus-Gatterer-Preisträger rechneten 2019 mit der Organisation ab, die den Preis mit dem Namen des legendären ORF-Journalisten Claus Gatterer vergab. Der Österreichische Journalisten-Club (ÖJC) sei nicht geeignet, den Preis auszurichten. Nun haben die Preisträger eine neue Auszeichnung organisiert, die an Gatterer erinnert.

Der Presseclub Concordia lädt kommenden Mittwoch zur Präsentation dieser Auszeichnung "im Gedenken" an Gatterer. Das Land Südtirol, Heimat des 1984 verstorbenen Journalisten, sponsert die Auszeichnung mit kolportierten 10.000 Euro.

Verwerfungen mit Blogger Markus Wilhelm und Preisträgern

Südtirol hat bis 2018 die vom ÖJC vergebene Auszeichnung gesponsert. Der vom ÖJC verrechnete Verwaltungsaufwand führte nach früheren Angaben zum Bruch, der Journalisten-Club fand im Land Burgenland und den Esterhazy-Betrieben neue Sponsoren. Bis der ÖJC 2019 den Tiroler Aufdecker-Blogger Markus Wilhelm mit dem Gatterer-Preis auszeichnen wollte.

Wilhelm lehnte die Auszeichnung ab, er wolle mit dem ÖJC nichts zu tun haben, und recherchierte frühere Abrechnungen des Clubs gegenüber dem Land Südtirol; der ÖJC wies die Vorwürfe zurück. Nach den Recherchen, der Distanzierung einer Vielzahl bisheriger Preisträger sowie der Debatte um den Preis und den Club verabschiedeten sich die burgenländischen Sponsoren. Die Markenrechte am Prof.-Claus-Gatterer-Preis hat sich der ÖJC gesichert.

In der Jury der neuen Auszeichnung im Gedenken an Gatterer sitzen eine Reihe früherer Gatterer-Preisträger. Ihr sollen auch Peter Huemer und Kurt Langbein angehören, die mit Gatterer gearbeitet haben. Gatterer leitete im ORF das gesellschaftspolitische, sozialkritische ORF-Reportageformat "Teleobjektiv". Langbein produzierte eine TV-Dokumentation über den Südtiroler Journalisten ("Im Zweifel für die Schwachen", Bild). (25.1.2021)