Stadtrat Peter Hacker will die Ausbildungsplätze im Bereich der Pflege aufstocken.

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"Was ist das Neue?" Das sei Josef Taucher kurz vor der Präsentation der ersten Ergebnisse der roten Klubklausur von vielen gefragt worden. Doch der SPÖ-Klubchef im Wiener Rathaus musste etwas enttäuschen: Nein, man wolle jetzt "keine neuen Leuchttürme" aufstellen, erklärte Taucher am Mittwoch. Die heuer erstmals digital abgehaltene "Klubkonferenz" beschäftige sich in vier Terminen weniger mit Großprojekten, dafür voll und ganz mit dem Thema Arbeit und Arbeitsmarkt, erklärte Taucher – und zwar aus "jedem Blickwinkel".

Doch die Anfangsfrage an Taucher ist berechtigt. In der Vergangenheit war die Klubklausur der SPÖ Wien oft jener Termin, an dem Großprojekte für die Stadt festgezurrt und danach präsentiert wurden. 2005 wurde der Bau des Krankenhauses Nord verkündet, 2009 der Gratiskindergarten, 2014 war es der Bau der U5. Bei Michael Ludwigs erster Klubklausur als SPÖ-Chef im Jahr 2018 kam es zur Ankündigung einer Mehrzweckhalle um bis zu 250 Millionen Euro – die als "Wien Holding Arena" bis zum Jahr 2025 in Neu Marx errichtet werden soll.

Sanierungsoffensive in Spitälern

Das Krankenhaus Nord war dann auch am Mittwoch wieder Thema. Die Klinik Floridsdorf, so der neue Name nach der Umbenennung, sei mittlerweile das "State of the Art"-Spital der Stadt, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Nun soll das gesamte Wiener Spitalswesen mit all seinen Standorten im 21. Jahrhundert ankommen.

Dafür brauche es Investitionen von rund fünf Milliarden Euro bis 2040, verknüpft mit einer "inhaltlichen Weiterentwicklung", sagte Hacker. Neben der bereits laufenden Generalsanierung des Wiener AKH soll in allen Spitälern des Wiener Gesundheitsverbunds also auch die "moderne Medizin" einziehen. Durch die Investitionen sollen 85.000 Arbeitsplätze gesichert werden.

Mehr Studienplätze, neuer Standort

Im Bereich der Pflege will die Stadt auch die Ausbildungsplätze ausbauen. Für diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger sollen bis zum Studienjahr 2024/25 insgesamt 810 zusätzliche Plätze kommen. Bei den gehobenen medizinisch-technischen Diensten und Hebammen werden die aktuell vorhandenen 1.275 Studienplätze bis 2026 auf 2.055 aufgestockt.

Verbunden mit der Ausweitung des Studienangebots: Am Standort des FH-Campus in Favoriten soll bis 2022 ein neues Schulungsgebäude entstehen. Im Wintersemester desselben Jahres sollen die Studierenden einziehen. Die Gesamtkosten von mehr als 700 Millionen Euro wurden im Gemeinderat bereits beschlossen.

Der nächste Teil der Klubkonferenz wurde für den 17. März angesetzt. (Oona Kroisleitner, 17.2.2021)