Die Klassenzimmer der Abschlussklassen werden sich wieder füllen.

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Wien – Am Dienstag wurde der Oster-Lockdown in der Ostregion um eine Woche verlängert. Bis 18. April bleiben nicht nur Handel, körpernahe Dienstleistungen und Freizeiteinrichtungen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland geschlossen, auch viele Schülerinnen und Schüler verharren bis dahin im Distance-Learning.

Doch nicht alle Kinder und Jugendlichen müssen so lange zu Hause lernen: Die Abschlussklassen werden bereits früher wieder an die Schulstandorte zurückkehren. Für Kinder und Jugendliche der Abschlussklassen jedweden Schultyps findet ab Montag wieder Präsenzunterricht statt.

Das bedeutet: Schülerinnen und Schüler, die in der 4. Klasse einer Volksschule, Mittelschule oder AHS sind sowie diejenigen, die eine letzte Klasse einer AHS oder BMHS besuchen, starten den Unterricht wieder vor Ort.

Um die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen in der Ostregion zurück an die Schule zu holen und alle anderen ins Distance-Learning zu schicken, werde die aktuelle Verordnung des Bildungsministeriums derzeit überarbeitet.

Die Regeln, wie und wann die Schülerinnen und Schüler am Schulstandort lernen, werden aber dieselben wie vor dem Lockdown bleiben. Es wird also wieder nach Schultypen unterschieden: Volksschulkinder müssen wieder an allen fünf Wochentagen am Unterricht im Klassenzimmer teilnehmen. Für die älteren Schülerinnen und Schüler steht erneut Schichtbetrieb an.

Schularbeiten finden statt

Zudem sollen in der gesamten Ostregion trotz Distanzlehre Schularbeiten wie geplant vor Ort stattfinden können –Schülerinnen und Schüler können dafür an den Standort geholt werden und nach einem Corona-Test die Prüfung ablegen. Dadurch soll der Schularbeitsstress nach dem Lockdown vermieden werden. Auch Kleingruppen können zur Vorbereitung an den Standort geholt werden, und der Förderunterricht wird weiterhin im Klassenzimmer stattfinden können.

Noch am Dienstagnachmittag kritisierte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) die generelle Verlängerung des Distance-Learnings in der Ostregion. Er sehe es mit einer "gewissen Skepsis, dass man nicht differenziert vorgeht und die Schule auch als Instrument der Pandemiebekämpfung anerkennt", sagte Faßmann der APA.

Schließlich würde in der Schule dreimal pro Woche getestet – "so viel wie kein anderes Land in Europa", sagte Faßmann. Zudem seien bereits zwei Drittel bis drei Viertel des Lehrpersonals geimpft. "Die Schule ist jetzt – mehr als vorher – ein kontrollierter Ort", sagte Faßmann.

Drei Nasenbohrtests pro Woche

Die anterionasalen Antigen-Schnelltests – die sogenannten Nasenbohrtests –, die schon vor dem Lockdown in den Schulen genutzt wurden, werden ab Montag auch in den Präsenzphasen bei den Abschlussklassen beibehalten. Diese werden dreimal pro Woche durchgeführt – am Montag, Mittwoch und Freitag.

Wann die von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei der Verkündung des Ost-Lockdowns angekündigten, breitflächigen PCR-Tests für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer in der Ostregion kommen, ist noch unklar. Es gebe eine gemeinsame Projektgruppe – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Gesundheits- und Bildungsministeriums sowie der Länder –, die an der Umsetzung arbeite, heißt es aus dem Büro Anschobers. Ursprünglich war die Ausrollung der Gurgeltests an den Schulen in der Ostregion nach dem Lockdown geplant.

Lollipops für die Kleinsten

In Niederösterreich ist am Dienstag ein Pilotprojekt mit "Lollipop-Tests" an fünf Landeskindergärten angelaufen. Insgesamt 179 Untersuchungen wurden durchgeführt, ein Resultat war positiv. Die Lutschertests sind für Kinder gemacht, die noch nicht gurgeln können. (ook, 7.4.2021)