Rebula von Aleks Klinec schmeckt köstlich nach Zesten und Kräutern.

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Es gibt die Theorie, dass einem Weine besonders gut schmecken, wenn man auch die Person mag, die sie produziert. Wissenschaftlich belegt ist das freilich nicht, aber tatsächlich verhält es sich so.

Aleks Klinec ist so ein Fall: Der Winzer aus der Goriška Brda, dem berauschend schönen slowenischen Teil des ohnehin schon schönen Collio, ist einfach grundsympathisch.

Man kann sich den gedrungenen, etwas zotteligen Mann gar nicht nicht lächelnd vorstellen. Seine Weine schmecken vermutlich auch großartig, fände man ihn nicht so nett. In der Naturweinszene ist Klinec längst eine große Nummer – von Stockholm bis Tokio. Wie sein Rebula, eine autochthone Sorte des Collio, die meist Weißweine von bescheidener Qualität ergibt.

Vergärt man sie hingegen auf der Schale, wie es Klinec macht, zeigt sie, was sie kann. In der Haut verbirgt sich nämlich die Substanz der Rebula-Traube, das, was dem Wein Struktur gibt und ihn so köstlich nach Zesten und Kräutern schmecken lässt. Eine modische Attitude ist Maischegärung bei Klinec nicht – sie hat in der Brda eine lange Tradition, genau wie der puristische Ausbau im Akazienholz. Alles grundsympathisch. (Christina Fieber, RONDO, 30.5.2021)