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Ich weiß nicht, ob ich es in dieser Kolumne schon einmal habe durchscheinen lassen, aber ich liebe Hunde. Selbst bin ich noch nie auf die Idee gekommen, mir einen anzuschaffen, weil ich die Arbeit wahrscheinlich nicht in der Qualität stemmen könnte, die der Vierbeiner verdient.

Daher bin ich über jeden Köter glücklich, der mir im Alltag über den Weg läuft. So auch der meiner frisch eingezogenen Nachbarin. Obwohl, ich muss korrigieren: Ich habe diesen Hund bisher nicht gesehen. Ich weiß aber, dass er existiert. Woher, fragen Sie jetzt halblaut und voller Erstaunen vor sich hin. Ich werde es Ihnen erklären.

In alter Sherlock-Holmes-Manier habe ich sofort nach dem Einzug alles gecheckt. Hinweis Nummer eins: die Fußmatte. Während sonst im Stiegenhaus die üblichen Verdächtigen liegen ("Willkommen", Blumenmuster oder schirch personalisiert), tauchte nebenan plötzlich eine mit gestickten Hundepfotenabdrücken auf. Interessant. Und verdächtig!

Cliffhanger!

Hinweis Nummer zwei: Vor ein paar Tagen hatte die Nachbarin zwei Freunde zu Gast, und als sie auf dem Balkon frühstückten (währenddessen war ich auf meinem Balkon, ein wenig unangenehm, aber hey, die Sonne schien), hörte ich es: das glasklare Bellen. Der Finger der Nachbarin wanderte zum Mund, um dem Fellknäuel zu signalisieren, bitte leise zu sein. Dabei wanderte der Blick verdächtig weit nach unten. Allzu groß kann der treue Begleiter also nicht sein. Dazu das helle Bellen und die Tatsache, dass man in einer solchen Wohnung keinen Riesenhund halten kann, lassen mich zu der Schlussfolgerung kommen, dass es ein West Highland White Terrier sein muss. Sie wissen schon, so ein weißer Hund aus dieser Hundefutterwerbung. Ob ich richtig liege? Schalten Sie für die Auflösung auch nächstes Mal wieder ein. Ich liebe Cliffhanger.