Eigenheime werden von Jahr zu Jahr teurer. Wer sich in Österreich mit einem Durchschnittseinkommen eine Wohnung kaufen will, muss mittlerweile zehn Jahresgehälter dafür hinlegen. Im Vorjahr haben die Preise für Wohnimmobilien um stattliche sieben Prozent angezogen.

Für viele Österreicherinnen und Österreicher wird der Traum vom Eigenheim ein Traum bleiben müssen.
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Ein Grund für diese Entwicklung ist die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Um die Inflation anzuheben und Staaten zu billigem Geld zu verhelfen, hat die EZB ihre Bilanz mittlerweile auf sieben Billionen Euro aufgebläht – das entspricht der Wirtschaftsleistung von Deutschland, Frankreich und Italien zusammen. Die Notenbanker warnen ironischerweise selbst vor überhitzten Aktien- und Immobilienmärkten. Das zeigt nur, dass die EZB mit ihrem Latein am Ende ist.

Doch Österreich muss nicht tatenlos zusehen. Es gilt Wohnraum auszuweiten. Zum einen sollten Bauvorschriften entrümpelt werden. Zum anderen müssen heiße Eisen angefasst werden: Über eine Leerstandsabgabe muss ebenso nachgedacht werden wie über die Angleichung von Mieten im Neu- und Altbau. Das schafft Anreize für Eigentümer, Wohnungen auf den Markt zu bringen, und senkt die Mietkosten im Neubau.

Auch im gemeinnützigen Bereich könnten Mieter, die nicht mehr förderbedürftig sind, marktübliche Mieten zahlen. Die Zusatzeinnahmen könnten in den geförderten Wohnbau fließen. Das würde vor allem jungen Menschen helfen. (Leopold Stefan, 18.5.2021)