Am Flughafen Wien wird nun an der größten Photovoltaikanlage Österreichs gebaut. Sie wird eine Fläche von 24 Hektar bedecken und soll im Frühjahr 2022 fertiggestellt werden.

Bild: Flughafen Wien

Flughäfen gehören ganz klar zu den Corona-Verlierern. Die Flugbewegungen sind mit Ausbruch der Pandemie abrupt eingebrochen und haben sich bisher nicht so weit wieder erholt, dass Flughäfen wieder gewinnbringend betrieben werden könnten. Eine Milliarde Euro an Umsatz hat Corona bisher den Flughafen Wien gekostet, sagten die Vorstände kürzlich auf einer Pressekonferenz. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auch weiterhin in Kurzarbeit.

Non-Aviation im Vormarsch

Die Antwort auf das strauchelnde Kerngeschäft ist der Ausbau des Non-Aviation-Geschäfts, um "mehr flugunabhängige Ertragsanteile zu generieren", wie es Wolfgang Scheibenpflug, Leiter des Geschäftsbereichs Immobilien- und Standortmanagement bei der Flughafen Wien AG, ausdrückt. Darauf setzt man am Flughafen Wien ohnehin schon seit einigen Jahren: Im Vorjahr wurde der Office Park 4 eröffnet. Von den 26.000 Quadratmetern an vermietbaren Flächen ist aktuell etwa die Hälfte vermietet, sagt Scheibenpflug dem STANDARD. Das Konferenzzentrum hat nun auch den Betrieb aufgenommen, die dafür neu gegründete Tochtergesellschaft managt auch die Coworking-Flächen. Von einem Office Park 5 ist auch bereits die Rede.

Und Neues gibt es endlich auch vom schon länger geplanten dritten Hotel am Flughafen. Seit 2018 sucht man nach einem Investor dafür, nun wurde ein Vertrag unterschrieben. Wer es ist, wird noch nicht verraten, "aber es wird ein Budgethotel mit 350 Zimmern", die Fertigstellung ist für 2024 geplant. Das Hotel wird am Rande des Flughafenareals in der Nähe des VIP-Terminals entstehen, ein Betreiber wird noch gesucht.

"Green Airport"

Einstweilen will man auch ein "Green Airport" werden und errichtet bis zum Frühjahr 2022 die mit 24 Hektar größte Photovoltaikanlage Österreichs. 55.000 Solarstrompaneele sollen dann eine Leistung von etwa 24 Megawatt Peak liefern, der Spatenstich fand vor wenigen Tagen statt. Es wird die bereits achte Photovoltaikanlage des Flughafens.

Ausbaupläne gibt es aber auch anderswo. Beim Flughafen Graz ist neuerdings die Rede von einem Businesspark auf dem Flughafengelände. Damit wolle man den Flughafen künftig wirtschaftlich auf breitere Beine stellen, sagt der Vorstand der Holding Graz, Wolfgang Malik. Derzeit sei man zwar vorrangig damit beschäftigt, "die Hub-Verbindungen wieder aufzubauen", doch man beobachte großes Interesse vor allem von Logistikern, und man spreche mit den Umlandgemeinden und mit Projektwerbern.

Klagenfurt-Pläne ungewiss

Und in Klagenfurt? Dort wälzte Investor Lilihill im Jahr 2018 hochtrabende Pläne. Man stieg damals als mehrheitlicher Eigentümer (74,9 Prozent) ein und wollte bis zu eine Milliarde Euro investieren, unter anderem in einen Technologiepark, ein Logistikzentrum und ein Hotel. Dann kam einerseits Corona, andererseits wollte Lilihill zuletzt weitere Anteile am Flughafen übernehmen. Das Land verkaufte aber nicht. Gespräche dazu laufen aber. (Martin Putschögl, 26.10.2021)