Der Neubau ist nicht das Problem. Darin waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wohnsymposiums einig. Die Herausforderung liegt im Bestand. Deswegen war auch die Frage, die den acht Tischen mitgegeben wurde: "Mit welcher Strategie kann die Umstellung auf erneuerbare Energie im Bestand am besten durchgesetzt werden?"

Grafik: Der Standard

Viele Präsentationen ähnelten sich dabei. Eine Mischung aus Zwang und Anreiz wurde gewünscht. Am Ende setzte sich Tisch Nummer eins mit Sprecher Martin Weber, Leiter der Stabstelle Immobilien bei der Erste Bank, durch. Der Slogan: "Zuckerbrot und Peitsche".

Kein Problem mit dem Zwang

Die Zeit reiche für Freiwilligkeit oder eine Änderung der Kultur nicht mehr aus, sagte Weber im Gespräch mit dem STANDARD. "Es braucht endlich Druck für die richtigen Maßnahmen." Also: die Peitsche.

Martin Weber sprach sich ebenfalls für den Zwang aus.
Foto: Newald

Gleichzeitig könne niemand in die Privatinsolvenz gezwungen werden, der nicht die Mittel dafür hat. "Da braucht es günstige Kredite oder staatliche Mittel", sagte Weber. Das Zuckerbrot.

Dass es mit dem Zwang ein Problem geben könnte, sahen er und sein Tisch nicht: "Es gibt Dinge, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben werden, wie zum Beispiel Brandschutz." Genauso sollte es Gesetze geben, die verhindern, dass man klimaschädliche Gebäude baut, sagte Weber. Eine Strategie, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wohnsymposiums überzeugt hat. (Thorben Pollerhof, 18.11.2021)