Am 6. Februar wählen die Lecherinnen und Lecher einen neuen Bürgermeister.

Foto: Ski Arlberg

Lech am Arlberg – Am 6. Februar wird im Skiort Lech am Arlberg ein neues Gemeindeoberhaupt gewählt. Mit Stefan Muxel (Unser Dorf) und Gerhard Lucian (Liste Lech) stellen sich zwei namhafte Oberlecher Hoteliers dieser Direktwahl. Brigitte Finner (Zukunft wagen) wurde als einzige weibliche Kandidatin kolportiert. Doch die streitbare Gemeinderätin verzichtete auf ein Antreten. Sie habe ihre Kandidatur nur erwogen, damit mindestens zwei Personen zur Auswahl stünden, ließ Finner wissen.

Die erneute Bürgermeisterwahl ist nötig geworden, weil Stefan Jochum, der erst im September 2020 in einer Stichwahl überraschend deutlich (53,56 Prozent) gegen den 27 Jahre lang amtierenden Langzeitbürgermeister Ludwig Muxel (ÖVP) gewonnen hatte, im November 2021 ebenso überraschend zurückgetreten ist.

Skiort im Umbruch

Für den mondänen Skiort Lech am Arlberg bedeutete dieser Wahlsieg Jochums, der mit der Liste Unser Dorf angetreten war, eine Zäsur. Die bis dahin zementierten politischen Verhältnisse brachen nach Jahrzehnten auf. Traten bei den Wahlen 2010 und 2015 gar keine Listen an, so zogen 2020 plötzlich vier bürgerliche Namenslisten in die Gemeindevertretung ein.

Jochum erklärte seinen plötzlichen Rückzug nach nur gut einem Jahr im Amt mit permanenten Angriffen gegen seine Mitarbeiter und sich selbst, die er nicht mehr ertragen habe. "In Lech ist man es nicht gewohnt, mit mehreren Fraktionen zu arbeiten", sagte Jochum damals zum STANDARD. Das Miteinander sei schwergefallen, persönliche An- und Untergriffe hätten ihn zermürbt. Eine von Jochums Kontrahentinnen in der Gemeindevertretung, Vizebürgermeisterin Cornelia Rieser (Zusammen uf Weg), hat nach seinem Abgang die Agenden des Ortschefs interimistisch übernommen.

Insgesamt sind am 6. Februar 1.322 Personen wahlberechtigt. Eine Stichwahl wird es nicht brauchen. (Steffen Arora, 17.1.2022)