"Shakespeare im Blut": Die ärgsten Todesszenen aus "Troilus und Cressida", "Titus Andronicus", "Heinrich IV" und Co.

Barbara Pálffy

Wien – Köpfe mit gläsern funkelnden Augen, ausgeleierten Lippen und mit vom Wahnsinn zerzausten Frisuren kennt das österreichische Publikum spätestens seit Nikolaus Habjans Puppentheater-Siegeszug aus nächster Nähe. Habjans Kunstfertigkeit geht auf seine erste Homebase, das Schubert-Theater, zurück, das seit 2007 von Simon Meusburger allein geleitet wird und dessen Erfolgsproduktionen wie F. Zawrel – erbbiologisch und sozial minderwertig seit Jahren erfolgreich gastieren.

Todesszenen, hautnah

Die auf Puppentheater für Erwachsene spezialisierte Bühne in der Währinger Straße lässt es weder an Blutrünstigkeit noch am Kuschelfaktor mangeln: In Shakespeare im Blut (Foto) beispielsweise bringt ein Schauspieler seinen Kritikern in einer finalen Show die besten Todesszenen aus Shakespeare'scher Feder nahe – sehr nahe. Fellig-weich hingegen sieht das frei nach George Orwells Farm der Tiere gehaltene Stück Oachkatzlschwoaf aus. Aber auch da stehen die Haare zu Berge!

Das Schubert-Theater befasst sich aber auch mit neuen Technologien. Seit dem Vorjahr arbeitet das Team an digitalen Formaten und plant für den Februar zum Thema einen Schwerpunkt unter dem Titel "Future Lab". Inszenierungen werden gestreamt, etwa das interaktive MAY.be 2.0 oder die digitale Miniserie Ein Würstelstand auf Weltreise. Gesprächspanels sind ebenso geplant. (afze, 18.1.2022)