Im langfristigen Durchschnitt erzielten die heimischen Pensionskassen eine jährliche Performance von 5,4 Prozent pro Jahr.

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Wien – Der starke Aufwärtstrend an den Finanzmärkten im Vorjahr hat auch in der betrieblichen Vorsorge für gute Erträge gesorgt. Im Durchschnitt erzielten die Pensionskassen 2021 ein Plus von 7,54 Prozent, Fachverbandsobmann Andreas Zakostelsky spricht von einem "sehr erfolgreichen Jahr 2021" für die etwa eine Million Berechtigten. Eine gute Nachricht hatte er für jene 128.000 Personen, die bereits eine Betriebspension beziehen, in petto: "Bei dieser Performance gehen wir davon aus, dass es für den Großteil der Pensionen heuer eine Erhöhung geben wird." Genaueres werde man im März wissen.

Im Vorjahr zahlten die Pensionskassen insgesamt rund 790 Millionen Euro aus, das entspricht einer durchschnittlichen Zusatzpension von 445 Euro, die 14 mal pro Jahr ausgezahlt wird. Kürzungen der Bezüge habe es 2021 nicht gegeben, da in den Jahren davor die sogenannte Schwankungsrückstellung, den Zakostelsky als "Reservekanister" bezeichnet, entsprechend aufgebaut wurde. In der Vergangenheit mussten bei alten Verträgen nach schwachen Anlagejahren die Pensionen gekürzt werden. Im langfristigen Durchschnitt erzielten die acht heimischen Pensionskassen, die 16,5 Milliarden Euro verwalten, einen Veranlagungsertrag 5,37 Prozent pro Jahr.

Vier Prozent für Vorsorgekassen

Die für die Abfertigung neu zuständigen Vorsorgekassen investieren konservativer und verzeichneten im Vorjahr eine ebenfalls überdurchschnittliche Performance von 4,04 Prozent. Durch die Reform der Abfertigung profitieren alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, während früher effektiv nur etwa 15 Prozent eine Abfertigung nach Beendigung des Dienstverhältnisses erhielten. Ende 2021 verwalteten die ebenfalls acht Vorsorgekassen ein Vermögen von 16,5 Milliarden Euro für mittlerweile knapp vier Millionen Personen.

Alle Pensions- und Vorsorgekassen zusammen veranlagen über 43 Milliarden Euro für zusammen und um Doppelzählungen bereinigte mehr als vier Millionen Berechtigte. Seit Jahresbeginn gibt es nun eine gemeinsame Interessenvertretung für die zweite Pensionssäule, die betriebliche Altersvorsorge: den in der Wirtschaftskammer angesiedelten Fachverband der Pensions- und Vorsorgekassen. (aha, 19.1.2022)