Ist ja nicht so, dass sich im zweiten Corona -Jahr, 2021, nichts getan hätte. Die Auswahl an batterieelektrischen Fahrzeugen wuchs geradezu sprunghaft an, und klar, das ist auch ein Stück Planwirtschaft mit den ganzen Förderungen, aber bei den Neuzulassungen in Österreich wirkt sich das bereits markant aus: Nach 5,6 Prozent Marktanteil 2020 holten sich die Stromer im Vorjahr 13,5 Prozent vom gesamten Kuchen. Man braucht keine Prophetin zu sein, um zu prognostizieren, dass sich der Trend heuer fortsetzt, 20 Prozent halten etliche Marktbeobachter für realistisch.

Befeuert wird dies abseits der verbrennungsmotorischen Neuzugänge von etwa 20 frischen E-Mobilen – und das ist nur der Pkw-Sektor; auch bei den leichten Nutzfahrzeugen ist richtig Schwung drin.

Wichtigster E-Neuzugang bei BMW ist zweifellos der i4, los geht’s am 26. Februar.
Foto: BMW

Unsere kleine Übersicht gehen wir alphabetisch nach Konzernen an, wir starten mit BMW. Schärfstes Elektromesser in deren Küche ist klarerweise der i4. Wer meint, das 4er Gran Coupé sei aus der Welt von gestern, wird mit dem bestens bedient sein. Los geht es am 26. Februar mit dem i4 eDrive40 (240 kW). Kostenpunkt: 57.900 €. Am 18. Juni folgt dann mit dem iX M60 der bisher leistungsstärkste BMW-Elektriker (455 kW; ab 131.800 €), und ob sich der ultimative SUV-Riegel, der um die 5,10 m lange XM, noch heuer ausgeht, ist fraglich, die Produktion läuft jedenfalls noch an. Zu Lieferfähigkeit und zu erwartenden Stückzahlen verweigert BMW prinzipiell die Auskunft.

Elektrische E-Klasse: Was der i4 für BMW, ist der EQE für Mercedes. Ab Jahresmitte.
Foto: Mercedes-Benz

Die beim DAIMLER haben ein ähnlich heißes Eisen im Feuer wie BMW mit dem i4: den Mercedes EQE. Die 4,95-Meter -Limousine wirkt fast wie ein Fließheck, steht wie der EQS auf der E-Plattform, leistet als EQE 350 215 kW und fährt gegen Jahresmitte vor – und apropos EQS: In der zweiten Jahreshälfte folgt auf selber technischer Architektur der EQS SUV, quasi der GLE voll unter Strom. Stückzahlen? Siehe BMW.

Als Nächstes zu nennen wäre der China-Konzern GEELY mit den Marken Polestar und Volvo. Der Polestar 3, erster SUV der jungen Marke, wird heuer vorgestellt, ob aber noch Autos reinkommen, ist fraglich. Anders bei Volvo, wo mit dem C40 Recharge Pure Electric die geducktere, die Coupé-Version des SUV-Schönlings XC40 Recharge vorfährt. Der Verkauf ist bereits angelaufen, der Importeur stellt sich auf eine Nachfrage von etwa 300 Autos ein, der Allradler kostet 56.250 € und leistet, wie sein XC40-Bruder, 300 kW. Und dann kommt gegen Jahresende die Neuauflage des SUV-Flaggschiffs XC90, diesmal pur elektrisch.

Ob's heuer noch was wird aus dem Kia EV9, ist noch offen, aber so ähnlich sieht er aus.
Foto: Kia

HYUNDAI-KIA Bei Hyundai startet die elegante Limousine Ioniq 6 so spät im Jahr, dass es die ersten Autos vermutlich nicht mehr nach Österreich schaffen – beim Ziegel von einem E-SUV von Kia, dem EV9, auf den die hier gezeigte Studie einen Ausblick gibt, ist das ähnlich fraglich. Der elektrische Niro hingegen ist fix am Start, im Juli geht es los. Stückzahlen? Als Daumenpeilung rechnet Kia mit 800 E-Niros heuer und 500 EV6.

Der Nissan Ariya geht im Sommer ans Netz, auf gleicher E-Plattform wie ...
Foto: Nissan

RENAULT-NISSAN Die Allianzpartner gönnen sich jetzt auch eine reine E-Plattform, bei Nissan fährt darauf der Ariya vor, der Crossover kommt im Sommer mit Frontantrieb und Allrad und in diversen Leistungsstufen, 500 Stück sollten heuer noch verfügbar sein. Wichtigster Renault-Neuzugang auf selber Basis: Mégane E-Tech Electric, mit 96 und 160 kW sowie 40- und 60-kWh-Akku, los geht’s im Mai, im internen Modellranking sieht der Importeur ihn sogleich auf Rang drei. Die Pkw-Version des E-Kangoo kommt erst ganz spät im Jahr.

... der Mégane E-Tech von Renault, der im Wonnemonat Mai losstromert.
Foto: Renault

MG aus der SAIC-Markenwelt bringt was, worauf viele in Mitteleuropa schon sehnlich warten: einen Kombi! MG5 Electric, ab Anfang zweites Quartal, 500 Stück hat sich der Importeur für heuer vorgenommen.

Solterra heißt Subarrus erstes E-Mobil aus der Kooperation mit Toyota. Ab Sommer.
Foto: Subaru

Auch bei SUBARU steht die Zeit nicht still. Spätestens im September fährt deren erstes Elektromobil vor, aus der Kooperation mit Toyota (bZ4X). Solterra heißt der 4,69 m lange Allrad-SUV. Je ein Motor vorn und hinten erbringen systemisch 160 kW, der 71,4-kWh-Akku soll ca. 460 km Reichweite bewerkstelligen. Wegen der allgemeinen Lieferproblematik werden es nur 50 bis 60 Solterras nach Österreich schaffen.

Bei STELLANTIS sind die E-Kleinbusse Citroën e-Berlingo, Fiat Ulysse, Opel Combo-e und Peugeot e-Rifter zu erwarten, bei TESLA der Cybertruck mit unkommentierbarem Design, und bei TOYOTA bricht nun auch die Elektro-Ära an: Bei Lexus mit dem UX300 electric, bei Toyota mit dem bZ4X. Beim schon verfügbaren Lexus (150 kW) ist der Hersteller zuversichtlich, die Nachfrage bedienen zu können, beim Toyota – siehe Kooperation mit Subaru und eigene E-Plattform – geht es im Juli los, rund 400 Fronttriebler (150 kW) und Allradler (160 kW) werden es heuer zu uns schaffen.

Der A6 e-tron – kommt noch nicht. Auf gleicher Technikbasis aber: der Q6.
Foto: Audi
Der heiß ersehnte ID.Buzz wird VWs E-Highlight 2022. Kommt im vierten Quartal.
Foto: Volkswagen

Zu guter Letzt noch der VOLKSWAGEN-Konzern – auch die haben ein paar echte Hochkaräter im Portfolio: Audi Q6 e-tron, Škoda Enyaq Coupé iV sowie VW ID.5 und, Aaachtung: ID.Buzz! Der Audi-SUV ist der erste auf der gemeinsam mit Porsche entwickelten Premium Plattform Elektro (PPE) für gehobene Gerätschaft, aber es wird knapp heuer – wahrscheinlicher ist ein Marktstart 2023. Ähnlich beim A6 e-tron auf selber Basis, von dem bereits eine atemberaubende Studie gezeigt wurde, vom Q6 gibt es leider noch keinen optischen Hinweis. Das fesche Enyaq-Coupé hingegen (ab Mai, ein paar Hundert Stück sollten noch bei uns eintrudeln) steht, wie ID.5 (Coupé-Version des ID.4) und Buzz Aldrin (Flachwitz), auf MEB, sprich: dem Modularen E-Antriebs-Baukasten. Ja, der ID.Buzz: Houston, die haben ein Problem. Wird knapp werden mit Marktstart ’22, aber was für ein Ding. Retro und Elektro, hier passt es perfekt zusammen. Spannende Zeiten also. (Andreas Stockinger, 3.2.2022)