Was sich der Fisch wohl denkt, wenn er auf einmal "Stirb Langsam I" schaut?

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Ein Haus wird nie fertig, heißt es. Jetzt bin ich seit ein paar Jahren Wohnungseigentümer und darf berichten: eine Wohnung auch nicht! Freilich, die Pandemie und die Lockdowns haben den Sinn fürs Wohnen ziemlich geboostert, keine Frage. Und dann ist da noch das Kind, das bald in die Schule kommt. Vor Weihnachten habe ich einen der drei Schreibtische, die im Kellerabteil lagern (neben zwei größeren Kästen und einem Gitterbett – wofür hat man ein Kellerabteil?), raufgeholt, zusammengeschraubt und im Kinderzimmer aufgestellt. Begeisterung war die Folge.

Auf der Suche nach einer ganzheitlichen Lösung haben wir uns unlängst aber dann auch mal auf Möbelhaustour begeben, um ein paar Ideen zu bekommen und zu schauen, welche Kinderzimmerlösungen es so am Markt gibt. Bett und Schreibtisch, dazu ein wenig Stauraum, wenn’s geht, möglichst kompakt, so lauten die Ansprüche. Entdeckt haben wir ein gut durchdachtes System eines deutschen Herstellers, wo ein Schreibtisch in einem Hochbett untergebracht ist und das Ganze auch noch relativ gut aussieht.

Verwirrte Fische

Das Kind hat sich allerdings sofort in eine Ausführung ohne Schreibtisch, dafür mit zwei Betten verliebt. Später kamen wir drauf, war um: Auf dem unteren Bett waren drei süße Plüschrobben herzig drapiert. Argumente, gegen die man schwer ankommt.

Ein bisschen Zeit ist ja noch. Aber bald werden die Fische verwirrt oder auch erfreut sein, wenn sie eventuell vom Kinder- ins Wohnzimmer übersiedeln. Action, Fernsehen, Unterhaltungsprogramm nach 19 Uhr! Hoffentlich sterben sie nicht an Aufregung. Werden leider eh immer weniger, wie ich als mit einer satten Zweidrittelmehrheit ausgestatteter Aquariumbeauftragter unseres Haushalts (die Gegenstimme kam von mir) berichten darf. Berichten muss. (Martin Putschögl, 04.02.2022)