Die "Aspern Manufactory" wird nach Plänen von Pichler & Traupmann Architekten von der Strabag Real Estate errichtet, allerdings frühestens ab 2025.

Visualisierung: Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH

Die Seestadt Aspern in Wien-Donaustadt soll plangemäß nicht nur eine Stadt fürs Wohnen werden, sondern auch zahlreiche Arbeitsplätze aufweisen. Mehrere rein gewerblich genutzte Objekte gibt es dort bereits, beispielsweise das Holz-Hochhaus HoHo Wien, das Technologiezentrum der Wirtschaftsagentur oder auch den Gewerbehof, den die Wirtschaftsagentur im Quartier Am Seebogen gerade errichtet.

Von Handwerk bis Fabrik

Und weitere Flächen werden folgen. Am Montag wurden – nur Minuten vor der offiziellen Präsentation der Zusammenarbeit – die finalen Unterschriften unter einen Kaufvertrag gesetzt: Die Strabag Real Estate erwarb damit das Baufeld B4 im Norden der Sonnenallee, direkt gegenüber der kürzlich eröffneten "Kulturgarage". Dort wird nun die sogenannte "Aspern Manufactory" entstehen: ein Gewerbeobjekt mit Flächen für Produktion, vom Handwerk bis zur kleinen Fabrik, sowie Büros und einer angeschlossenen Hochgarage. Letztere werde neben 220 "normalen" Stellplätzen auch 80 sogenannte "Kingsize"-Stellplätze aufweisen, wie Erol Milo, Bereichsleiter Gewerbe bei Strabag Real Estate, erklärte. Darunter sind Parkplätze zu verstehen, die sechs Meter lang und 3,5 Meter breit sind und damit auch genug Abstellfläche für einen Transporter bieten.

Die Produktionsflächen werden sich im Erdgeschoß und in den ersten beiden Obergeschoßen des von Pichler & Traupmann Architekten als "Vierkanter" samt Ladehof geplanten Objekts befinden, darüber sind drei Etagen mit Büros vorgesehen. Auch eine Gastro-Einheit vulgo Kantine werde es geben, sagte der Geschäftsführer von Strabag Real Estate Österreich, Erwin Größ.

"Attraktive Mieten"

Insgesamt wird das Gebäude zwischen 15.000 und 16.000 Quadratmeter an Bruttogeschoßfläche aufweisen, davon bis zu 7.000 Quadratmeter an gewerblicher Nutzung, der Rest für die Hochgarage. Die kleinste Mieteinheit werde bei etwa 50 Quadratmeter liegen, damit will man auch Kleinstunternehmen und Start-ups als Kunden gewinnen. Die Mieten sollen "attraktiv" sein, wurden aber noch nicht näher beziffert. Auch eine ungefähre Investitionssumme wurde von der Strabag Real Estate nicht genannt.

Der Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, Gerhard Schuster, meinte dazu sinngemäß, dass sich die Gewerbemieten wohl durch das Angebot von selbst regulieren würden: Der Gewerbehof der Wirtschaftsagentur wird im Herbst fertig, und auch das Technologiezentrum soll bekanntlich noch um drei Bauteile erweitert werden – Gewerbemieter werden also viel Auswahl haben.

Gebaut wird erst ab 2025

Bis die "Aspern Manufactory" fertig sein wird, dauert es allerdings ohnehin noch einige Jahre: Der Baubeginn kann erst dann erfolgen, wenn für die umstrittene Stadtstraße die Verkehrsfreigabe erteilt wurde – und dies ist derzeit für 2025 geplant.

Die Strabag Real Estate hat sich im Rennen um den Bauplatz in einem europaweiten zweistufigen Wettbewerb als Bestbieter durchgesetzt, den EY Law im Auftrag der Wien 3420 durchführte. Wie viele Interessenten es dabei insgesamt für den Bauplatz gab, wurde (noch) nicht bekanntgegeben. (Martin Putschögl, 1.3.2022)