Das Betreten der virtuellen Welt Decentraland hat seine Tücken. Erst wird ein Avatar erstellt und angezogen, dann ist erst einmal der Rechner überlastet. Dabei gibt es die 3D-Plattform nicht erst seit gestern. Seit 2017 ist die Metaverse-Plattform Decentraland frei zugänglich, hier kann man Grundstücke kaufen, Kontakte knüpfen, arbeiten, Spiele spielen und neuerdings auch Modenschauen besuchen und shoppen.

Denn nun soll das Geschäft mit der Mode angeheizt werden. Dafür wurde im Decentraland ein "Luxury Fashion District" eröffnet, wo von Donnerstag bis Sonntag mit dem NFT-Marktplatz Unxd eine virtuelle Modewoche, die Decentraland's Metaverse Fashion Week (MVFW), abgehalten wurde. Ähnlich den physisch stattfindenden Fashion Weeks in Mailand, Paris oder New York präsentierten dabei Unternehmen Kleidungsstücke in Showrooms, veranstalteten Laufstegschauen und Partys. Unter den Teilnehmern: Etro, Dolce & Gabbana, Elie Saab, Tommy Hilfiger, Imitation of Christ, Philip Plein und Selfridges.

Die Marken führten an Avataren digitale Mode, die teilweise auch physisch zu kaufen ist, vor. So zeigte das italienische Unternehmen Etro im Rahmen einer Show 20 genderfluide Looks, zugleich eröffnete die Marke im Luxury Fashion District einen Pop-up-Store – von hier wurden Besucherinnen und Besucher zum Shoppen direkt auf die Website von Etro weitergeleitet.

Eines von 20 Outfits von Etro, die von einem Avatar vorgeführt wurden.
Etro

Auch der Modehersteller Dolce & Gabbana veranstaltete eine Modenschau: 20 Outfits wurden an Avataren mit Katzenköpfen vorgeführt.

Das Londoner Kaufhaus Selfridges hingegen eröffnete gemeinsam mit der Fondation Vasarely und dem französischen Modelabel Paco Rabanne einen virtuellen Store in Decentraland.

Rain

Spätestens seit Pandemiebeginn nimmt auch die Modewelt digitale Mode und virtuelle Räume ernster. So präsentierte das Modehaus Balenciaga seine Kollektion 2020 im Rahmen eines Videospiels namens "Afterworld", Nike entwarf einen Sneaker für "Fortnite", Unternehmen wie The Fabricant haben sich überhaupt auf digitale Mode spezialisiert.

Um sich zu etablieren, muss die 3D-Welt Decentraland allerdings noch eine Schaufel drauflegen. Bislang wirkt die technische Umsetzung noch mehr als holprig. (red, 29.3.2022)