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Neben den weiterhin sehr hohen täglichen Corona-Fallzahlen werden in Österreich immer mehr Grippefälle gemeldet. Auch wenn man noch nicht von einer epidemischen Grippewelle sprechen kann, verdoppeln sich im Moment wöchentlich die Zahlen derer, die sich mit dem Influenzavirus H3N2 infizieren, wie Virologin Monika Redlberger-Fritz, Leiterin des Nationalen Referenzlabors für die Erfassung und Überwachung von Influenzavirus-Infektionen, am Dienstag dem STANDARD berichtete.

Zu erkennen, ob es sich um eine Corona-Infektion oder um die Influenza handelt, ist nicht immer leicht. Denn: Die Symptome beider Krankheiten ähneln sich sehr. Umso wichtiger ist es, die Anzeichen richtig deuten zu können. Signifikant für die echte Influenza ist, dass die Symptome wie Fieber (über 38,5 °C), trockener Reizhusten sowie Muskelschmerzen oder Kopfschmerzen sehr schlagartig auftreten. Schwere Verläufe sind während einer Grippewelle bei allen Altersgruppen möglich, jedoch gelten folgende Personengruppen als am gefährdetsten: Säuglinge, Kleinkinder, Menschen ab 60 Jahren, Personen mit Grunderkrankungen, Immunsupprimierte sowie Schwangere.

Komplikation Lungenentzündung

Die meisten Menschen mit einer Influenza-Infektion erholen sich nach ein paar Tagen Bettruhe wieder davon. Es kann aber auch zu Komplikationen kommen. Der häufigste Grund für einen Krankenhausaufenthalt ist dabei die Lungenentzündung – hervorgerufen durch das Virus selbst oder durch Bakterien. In seltenen Fällen können auch eine Herzmuskelentzündung oder Entzündungen der Nieren auftreten, wie das deutsche Robert-Koch-Institut mitteilt. Für altere Menschen besteht nach einer Grippeerkrankung auch die Gefahr eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls.

Bei Säuglingen und Kleinkindern können neben diesen Symptomen weitere hinzukommen: Übelkeit mit Erbrechen, Pseudokrupp (eine Entzündung im Bereich des Kehlkopfs) sowie Mittelohrentzündung sind möglich.

Anzeichen einer Corona-Infektion

Eine Corona-Infektion mit einer der Omikron-Varianten wirkt sich vor allem auf die oberen Atemwege aus, mit Schnupfen, Halsschmerzen oder geschwollenen Halslymphknoten. Die Symptome treten, anders als bei der Grippe, eher schleichend auf und werden stärker. Zur Risikogruppe für schwere Verläufe zählen Menschen ab 60 aufgrund des schwächer werdenden Immunsystems, Patienten mit Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Problemen, Lungenerkrankungen oder Diabetes sowie immunsupprimierte Personen aufgrund einer Krebserkrankung, Organtransplantation oder Autoimmunerkrankung. Bei Kleinkindern können ähnlich wie bei der Grippe Übelkeit mit Erbrechen sowie Pseudokrupp hinzukommen.

Viele Infektionen mit Omikron verlaufen mild und klingen nach wenigen Tagen ab. Mit drei Impfungen ist ein normal gesunder Mensch optimal vor einem schweren Verlauf mit Krankenhausaufenthalt geschützt. Bei den genannten Symptomen sollte immer ein PCR-Test gemacht werden, um genau zu wissen, ob es sich um eine Corona-Infektion handelt. Bei Verdacht auf Grippe, etwa wenn der Corona-PCR-Test kein positives Ergebnis zeigt, kann der Hausarzt auch einen Schnelltest – ähnlich wie man ihn bei Corona kennt – durchführen, um Gewissheit zu erhalten. (Jasmin Altrock, 31.3.2022)


Übersicht der häufigsten Symptome

Covid-19 / Omikron BA.1 und BA.2

  • Kopfschmerzen
  • Störung des Geruchs- und/oder des Geschmackssinns
  • Fieber
  • Schnupfen
  • Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Atemnot
  • Übelkeit
  • Hautausschläge

Grippe / H3N2-Virus

  • hohes Fieber
  • Halsschmerzen
  • trockener Husten
  • Schnupfen
  • Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • allgemeine Schwäche
  • Schweißausbrüche