Was heißt "F…t euch!" auf Russisch? Präsident Wladimir Putin hat dies soeben dem "Westen" und allen, die an seine Einsichtsfähigkeit glauben, zugerufen.

Russlands Präsident Wladimir Putin signalisiert, dass man mit ihm über Kriegsverbrechen erst gar nicht zu reden braucht.
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Natürlich nicht so, sondern indem er die 64. Motorschützenbrigade der 35. Russischen Armee mit dem Ehrentitel "Garde" auszeichnete und sie für "versierte und entschlossene Handlungen" der "militärischen Spezialoperation" auszeichnete. Sie hätten "auf vorbildliche Weise Mut und hohen Professionalismus gezeigt".

Die Einheit war im Kiewer Vorort Butscha eingesetzt, wo derzeit internationale Experten grauenhafte Kriegsverbrechen untersuchen. Rund 400 ermordete Zivilisten, Männer, Frauen, Kinder, systematische Vergewaltigungen.

Was will uns Wladimir Putin damit sagen? Ganz einfach: Er fügt der Gewalt noch den Hohn hinzu. Er signalisiert, dass man mit ihm über Kriegsverbrechen erst gar nicht zu reden braucht. Erstens habe es keine gegeben, zweitens seien es ohnehin die Ukrainer selbst gewesen, die die Gräueltaten begangen oder inszeniert hätten, und drittens: Nitschewo. Hat nichts zu bedeuten.

Oder doch: Mir ist alles egal. Ich bin zu allem fähig. Ich bin nicht erreichbar für eure kindischen Vorstellungen von Zivilisation. Das ist die Art, wie ich Krieg führe.

Inzwischen läuft die Offensive an, die im Südosten endlich eine Entscheidung bringen soll. Weitere Kriegsverbrechen – und sei es durch Verwüstung ganzer Städte – sind garantiert. (Hans Rauscher, 20.4.2022)