Matthias Naske zieht sich aus der Stiftung zurück.

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Nach Berichten des STANDARD bezüglich der Beziehung zwischen Konzerthaus-Chef Matthias Naske und der Stiftung des Ensembles Music Aeterna reagiert der Intendant nun mit Rückzug: Der Chef des Konzerthauses wird künftig nicht mehr Mitglied des Stiftungsrats des russischen Orchesters Music Aeterna von Chefdirigent Teodor Currentzis sein, erklärt Naske gegenüber der "Presse": Zuletzt hatte es Kritik an Naskes Rolle gegeben, zumal Music Aeterna von der russischen VTB-Bank unterstützt wird, die auf der westlichen Sanktionsliste steht.

Naske hatte gegenüber dem STANDARD betont, dass seine Mitgliedschaft in der in Liechtenstein ansässigen Institution ehrenamtlich und in seiner Funktion als Konzerthaus-Manager erfolgt sei.

Schweigsamer Dirigent

Die Debatte ist Teil der Diskussion um die Rolle des greco-russischen Dirigenten Teodor Currentzis und seines Orchesters, das einst in Perm am Ural ansässig war, mittlerweile aber in Sankt Petersburg residiert. Angesichts der Unterstützung durch die Kreml-nahe VTB und einer ausbleibenden dezidierten verbalen Stellungnahme des Dirigenten gegen den Krieg in der Ukraine wurde über die im Konzerthaus angesetzte Spielserie des Klangkörpers debattiert.

Ein für den 12. April vorgesehenes Benefizkonzert von Currentzis zugunsten der ukrainischen Kriegsopfer mit Music Aeterna und ukrainischen Musikern wurde schließlich fallengelassen. Weiterhin bleibt offen, wie die Salzburger Festspiele bei ihrer Zusammenarbeit mit Teodor Currentzis verfahren werden. Dort würde Currentzis eine Opernproduktion dirigieren. (red, APA,22.4.2022)